Verband Berlin und Ostdeutschland: „Brauchen uns nicht zu verstecken“

Der Verband der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland (VA) traf sich am 21. März im Verbändehaus in Berlin zur Jahreshauptversammlung. Wer auf der Sitzung war, bekam wie immer einen tiefen Einblick in die Situation der Automatenunternehmer und die Regulierung in Berlin, Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zuvor wurde der alte Vorstand um Thomas Breitkopf als Vorsitzenden als neuer bestätigt. Von nun an allerdings ohne Andreas Wardemann. Er war nicht mehr zur Wahl angetreten, versicherte aber, dass er sich weiter aktiv für die Belange der Branche einsetzen werde. Als Automatenunternehmer in Sachsen genauso wie als Vorstandsmitglied im Deutschen Automaten-Verband. Wardemann war bislang in zwei Landesverbänden im Vorstand. Er wurde mit großem Dank, Bedauern und Applaus für sein Engagement aus der Vorstandsverantwortung des VA verabschiedet.

In zeitlicher Nähe zur Sitzung fanden im Verbandsgebiet wichtige Termine und Ereignisse statt, die in Berlin ausführlich besprochen wurden. Dazu gehörten etwa der parlamentarische Abend in Dresden. Oder auch die gemeinsame Berlin-Rundtour mit Landtagsabgeordneten aus Meck-Pomm, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, die sich dort ein Bild von der Ausbreitung des illegalen Glücksspiels machen konnten. „Das illegale Spiel ist massiv im Vormarsch. Deshalb braucht die Branche eine vernünftige Regulierung und dazu ein attraktives Spiel, das am Markt bestehen kann“, so Breitkopf. „Nur wenn es ausreichend verfügbar ist, können wir unserem gesetzlichen Auftrag, den Spieltrieb zu kanalisieren, auch gerecht werden.“

Licht und Schatten

Positive Neuigkeiten gab es aus Thüringen. Hier führten kürzliche Änderungen des Spielhallengesetzes zu einer „beeindruckenden Rechtssicherheit“ für Aufstellunternehmer. Dem war ein „spannender Kampf“ vorgeschaltet, wie der Vorstand und Thüringer Unternehmer Tobias Schneegans schilderte. Gegenpol oder auch „große Baustelle“ im Verbandsgebiet ist dagegen Mecklenburg-Vorpommern. Bis zu 70 Prozent des legalen Glücksspielmarkts wird hier derzeit wegreguliert, eliminiert, so Verbandsjustiziar Hendrik Meyer. Ein Aderlass, der gute, vernünftige Betriebe zunichte mache. „Eine Katastrophe für jedes Unternehmen, für jeden Familienbetrieb, der aufgeben muss“, lenkte der Vorsitzende Breitkopf den Blick auf die einzelnen Schicksale hinter den Zahlen. Es werde alles versucht. Es gebe noch juristische „Strohhalme“, erklärte Meyer. Generell war die Blickrichtung der Sitzung immer nach vorne gerichtet. „Jedes Gespräch sammelt Punkte“, betonte Dr. Johannes Weise, DAW-Länderreferent für Kommunikation. Er berichtete gemeinsam mit DAW-Länderreferentin Katrin Wegener über die politische Arbeit in den sechs Ländern. Und Breitkopf machte klar: „Wir haben verdammt viel erreicht in den letzten Jahren. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Und wir werden weiter was bewegen.“ Gerade auch in den Ländern, in denen die Öffnungsklausel keine Anwendung findet.

Perspektivwechsel auf Spielfreude

Hier weitete Stephan Burger, Justiziar des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA), den Blick auf Mögliches. Er nannte mit Verweis auf Hessen das Pooling. Oder auch Ausnahmen vom Mindestabstand bei Einzelspielhallen, wenn qualitative Kriterien erfüllt werden. BA-Geschäftsführerin Simone Storch machte zudem auf einen Aspekt aufmerksam, der in der Diskussion um das sensible Branchenprodukt bei allem Problembewusstsein viel zu wenig Augenmerk bekomme – die Spielfreude. „Die Spielfreude ist ein treibender Grund, warum Menschen in unsere Spielhallen kommen. Sie wollen spielen. Sie wollen bei uns Spaß haben und ihre Freizeit gestalten.“ Deshalb werde auch das 70-jährige Jubiläum des BA den Fokus auf 70 Jahre Spielfreude legen.

Weitere wichtige Tagungspunkte der Jahreshauptversammlung waren die Themen „Vergnügungssteuerwahnsinn“ und natürlich auch OASIS. Worüber hier gesprochen wurde, lesen Sie in der April-Ausgabe von games & business. Auf unserer Facebook-Seite gibt es weitere Bilder von der Sitzung.

Bild (v. l.): Der Vorstand und Justiziar – bestehend aus Tobias Schneegans, Thomas Breitkopf, Hendrik Meyer, Steffen Rehr und Ben-Ari Chasklowicz – machen sich weiter für die Automatenunternehmer in Berlin und Ostdeutschland stark.