Trauer um Prof. Dr. Joachim Knoll

Prof. Dr. Joachim Knoll, der „Vater” und langjährige Vorsitzende der Automaten-Selbst-Kontrolle (ASK), ist am 22. März 2024 im 92. Lebensjahr verstorben. Knoll war bereits in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Wegbegleiter der Automatenwirtschaft. Er gehörte zu den sachlichen Stimmen in der damals extrem aufgeregten und emotional aufgeheizten Diskussion um Videospiele.

Mit „wissenschaftlicher Nüchternheit und unverwechselbarem Stil“, so VDAI-Vorstand Manfred Stoffers 2022 in seiner Würdigung zur Verabschiedung von Knoll als stellvertretender ASK-Vorsitzender, hat er zur Beruhigung der Debatte beigetragen. Diese Arbeit mündete 1997 in der Gründung der Freiwilligen Automaten-Selbst-Kontrolle, deren Vorsitzender Professor Knoll bis 2003 war. Durch das neue Jugendschutzgesetz war dann vorgeschrieben, dass der Ständige Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden Vorsitzender wurde. Prof. Knoll war somit von 2003 bis 2021 stellvertretender Vorsitzender der ASK.

Vater der „ASK“ und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse

Durch die Prüfung der ASK gingen seit ihrer Gründung Tausende von Spiele. Manfred Stoffers zeigte sich in seiner Würdigung überzeugt, dass Professor Knoll durch sein Wirken „mehr für das Wohlergehen von Millionen von Kindern und Jugendlichen getan hat, als so manche übervorsichtige Helikopter-Regulierer, die der Jugend nichts zutrauen“. Professor Knoll war es in seiner Arbeit immer wichtig, mit gegenseitigem Respekt allen Seiten des Jugendschutzes zuzuhören und absolute Unabhängigkeit zu wahren.

Der am 23. November 1932 in Schlesien geborene Knoll war in seiner akademischen Laufbahn 1973 und 1983 Dekan der Phil. Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.