VDAI: Verabschiedung von Prof. Joachim H. Knoll

Mit einem festlichen Mittagessen verabschiedete der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) den langjährigen (stellvertretenden) Vorsitzenden der Automaten-Selbstkontrolle (ASK), Professor Joachim H. Knoll. Mit „wissenschaftlicher Nüchternheit und unverwechselbarem Stil“, so VDAI-Vorstand Manfred Stoffers in seiner Würdigung, arbeitete Professor Knoll schon in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts an der Versachlichung der damals extrem aufgeregten und emotional aufgeheizten Diskussion um Videospiele. Diese Arbeit mündete in der Gründung der Freiwilligen Automaten-Selbst-Kontrolle (ASK), deren Vorsitzender Professor Knoll bis 2003 war.

Enorme Leistung

Diese Selbstkontrolle war am Vorbild der FSK (freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) orientiert. Durch eine Änderung des Jugendschutzgesetzes war dann später vorgeschrieben, dass immer der ständige Vertreter der obersten Landesjugendbehörden ASK-Vorsitzender wurde. Prof. Knoll war dementsprechend von 2003 bis 2021 stellvertretender Vorsitzender der ASK.

Durch die Prüfung der ASK gingen seit ihrer Gründung Tausende von Spiele. Diese wurden nach den Abstufungen „Jugendfrei“, „Spielen in Begleitung von Erziehungsberechtigten“ und „Nicht jugendfrei” klassifiziert. Die entsprechenden Prüfplaketten waren grün, gelb und rot. Manfred Stoffers bedankte sich bei Professor Knoll nicht nur für diese „ungeheure Arbeit“. Er war auch überzeugt, dass Professor Knoll durch sein Wirken Enormes geleistet hat. Vor allem durch seine wissenschaftliche Arbeit zum Verständnis und der Entemotionalisierung jugendlicher Medien-Rezeption. „Sie haben damit mehr für das Wohlergehen von Millionen von Kindern und Jugendlichen getan, als so manche übervorsichtige Helikopter-Regulierer, die der Jugend nichts zutrauen.“

„Schön war’s. Und Spaß hat’s gemacht.“

In seiner Replik betonte Professor Knoll, dass es ihm bei seiner Arbeit stets wichtig gewesen sei, mit gegenseitigem Respekt allen Seiten des Jugendschutzes zuzuhören – aber eben auch die Wissenschaft deutlich zu Wort kommen zu lassen. Für seine Tätigkeit habe er sich immer absolute Unabhängigkeit und Nicht-Einmischung ausbedungen – und erhalten. Er bedankte sich bei den Vertretern der Automatenwirtschaft für die „Solidarität“ auch in schwierigeren Phasen der langen Zusammenarbeit und das „geduldige Ertragen meiner Eigenheiten“. In Trübsinn wollte er den Abschied nicht abgleiten lassen, den er mit den Worten des österreichischen Kaisers Franz Joseph beschloss: „Schön war’s. Und Spaß hat’s gemacht.“

Bild: Der komplette VDAI-Vorstand – (v. l. ) Dr. Daniel Henzgen, Uwe Christiansen, Manfred Stoffers und Christian Trenner – verabschiedete Prof. Joachim H. Knoll (Mitte) feierlich.