Spielbank Hamburg neuer Partner des FC St. Pauli

Die Spielbank Hamburg ist ab dieser Saison neuer Partner des FC St. Pauli. Das berichtet der Fußball-Zweitligist in einer Pressemitteilung. Als Anbieter staatlich konzessionierten Glücksspiels übernehme die Spielbank Hamburg im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrages „wichtige Funktionen in den Bereichen des Jugend- sowie Spielerschutzes“ und stelle damit die „soziale Verantwortung, die mit dem Thema Glücksspiel einhergeht, in den Vordergrund“.

Martin Geisthardt, Bereichsleiter Vermarktung beim FC St. Pauli: „Mit dem Abschluss der Partnerschaft mit der Spielbank Hamburg sehen wir uns in unserem Weg bestätigt, einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Thema Glücksspiel zu setzen.“ Im direkten Stadionumfeld wird die Spielbank dabei in Form von Banden- sowie Banner-Werbung auftreten, informiert der FC St. Pauli. Auf die Darstellung von Produkten und/oder Angeboten werde an diesen Stellen explizit verzichtet, um die Kanalisierung des Spiels in den Fokus zu rücken und keinen zusätzlichen Anreiz zum Spiel zu schaffen.

„Richtig aufgehoben“

Maik Janßen, Leiter Unternehmenskommunikation der Spielbank Hamburg: „Als Hamburger Traditionsunternehmen freuen wir uns riesig, unser Engagement in regionale Partnerschaften weiter stärken zu können und mit dem FC St. Pauli einen Verein gefunden zu haben, den wir künftig auf seiner Reise begleiten dürfen. Darüber hinaus zeigen uns die in der jüngsten Vergangenheit durch die Vereinsführung getroffenen Entscheidungen hinsichtlich der Auswahl an Unterstützern, dass wir am Millerntor nicht ausschließlich auf Grund der direkten Nähe, sondern auch im Hinblick auf die vertretenen Werte richtig aufgehoben sind.“

Die Partnerschaft mit der Spielbank Hamburg hat in der Öffentlichkeit und der Fanszene des FC St. Pauli für Irritationen gesorgt, wie die Bild-Zeitung berichtet. Erst kürzlich hatte der Verein das Ende der Zusammenarbeit mit dem Sportwetten-Anbieter bwin bekanntgegeben – und einen Anschlussdeal mit einem anderen Sportwetten-Anbieter ausgeschlossen. „Wir wollen das nicht, da wir die Kritik an dem Geschäftsmodell Online-Sportwetten nachvollziehen können“, erklärte Präsident Oke Göttlich gegenüber der Bild-Zeitung. „Dies gilt nicht nur für das Thema Spielsucht, sondern besonders auch im Hinblick auf die Integrität des Sports und dem mutmaßlichen Risiko von Manipulationen im Kontext Wetten.“

„Relevante Unterschiede“

Die Hamburger scheinen zwischen privatem und staatlichem Glücksspiel strikt zu unterscheiden: „Weder handelt es sich um Online-Glücksspiel noch gibt es beispielsweise Live-Wetten mit Bezug zum Sport“, erklärte der Verein auf Bild-Anfrage. „Daher sehen wir hier sowohl beim Betätigungsfeld als auch beim Schutz vor Spielsucht relevante Unterschiede zwischen einer Spielbank und Online-Sportwetten.“

Sowohl Spielbanken als auch private Glücksspielanbieter müssen in Deutschland an das Spielersperrsystem OASIS angeschlossen sein und Sozialkonzepte entwickeln. Spielerschutz im Internet wird darüber hinaus durch das Aufsichtssystem LUGAS gewährleistet. Mit LUGAS soll die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in die Lage versetzt werden, die Aktivitäten der legalen Online-Glücksspielanbieter zu überwachen. Um diesen Zweck zu erfüllen, setzt sich LUGAS aus drei Elementen zusammen: einer Aktivitätsdatei, die das parallele Spiel verhindern soll, einer Limitdatei, die die Einhaltung des Einzahlungslimits sicherstellt, und einem Safe Server, auf dem sämtliche Daten, die für die Glücksspielaufsicht erforderlich sind, erfasst und digital unveränderlich ablegt werden.

Foto: © FC St. Pauli