Georg Stecker: „Dimension erschreckend“

Dem Staat entgehen durch zunehmendes illegales Glücksspiel nach Einschätzung des Dachverbands Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) Steuereinnahmen von mindestens einer halben Milliarde Euro im Jahr. „Die Dimension des illegalen Automatenspiels ist inzwischen erschreckend“, sagte Georg Stecker, Sprecher des DAW-Vorstandes gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Verband schätzt, dass derzeit mindestens 40.000 illegale Geräte im Markt seien – Tendenz stark steigend.

Um den Schwarzmarkt wirksam zu bekämpfen, brauche es einen gestärkten Vollzug sowie ein ausreichendes und attraktives legales Angebot, so Georg Stecker: „Nur dadurch kann der grassierende Schwarzmarkt eingedämmt und der Spieler- und Jugendschutz gestärkt werden.“

Manche Bundesländer halten jedoch an ihrem sehr restriktiven Kurs gegenüber staatlich konzessionierten Spielhallen fest, etwa Bremen, wo neue Mindestabstände einen Großteil des Bestandes zu vernichten drohen. Positiver gestaltet sich die Zukunft für die Branche in Sachsen-Anhalt: Das Land will nach Qualitätskriterien regulieren.

Das ausufernde illegale Spiel schlägt sich auch in der Polizeilichen Kriminalstatistik nieder. Beim unerlaubten Glücksspiel (§§ 284ff. StGB) haben sich die erfassten Fälle von 762 (2020) auf 1.907 mehr als verdoppelt (+ 250,3 Prozent).

Foto Georg Stecker: © DAW/Urban