Entain: Studie zu Kanalisierungsraten

Eine neue Studie zur Regulierung des Online-Glücksspiels in Europa zeigt, dass eine hohe Kanalisierungsrate eine wirksame Durchsetzung regulatorischer Vorgaben ermöglicht und positive Auswirkungen auf Steuereinnahmen und den Spielerschutz hat. Das berichtet die österreichische Sparte des Glücksspielkonzerns Entain in einer Pressemitteilung. Autor der unabhängigen Studie ist die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft BDO im Auftrag von Entain. Entain ist sowohl in Österreich als auch in Deutschland mit seiner Sportwettenmarke bwin tätig.

Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie zählen laut Entain:

• Ein tragfähiger Rechtsrahmen fördert einen hohen Anteil des regulierten Online-Glücksspiels im Rahmen eines nationalen Lizenzsystems.

• Hohe Kanalisierungsraten wirken sich positiv auf den Spielerschutz, die Prävention illegaler Aktivitäten und die Höhe der Steuereinnahmen aus. Flankierende Maßnahmen sind notwendig, um zu verhindern, dass Kunden illegale Websites auf dem Schwarzmarkt nutzen.

• Die Attraktivität eines regulierten Online-Wett- und Glücksspielmarktes ist an tragfähige Steuersätze gebunden. Ein Steuersatz, der in der Lage ist, eine hohe Kanalisierungsrate sowie hohe Steuereinnahmen zu erzielen, liegt bei etwa 20 Prozent auf den Bruttospielertrag.

• Lizenzsysteme sind in Europa zu einer akzeptierten Form der Regulierung von Wetten und Glücksspielen geworden. Während 2009 nur sechs europäische Länder ein Lizenzsystem eingeführt hatten, ist diese Zahl bis 2022 auf 20 europäische Länder angestiegen.

• Unter 24 europäischen Ländern finden sich die 14 höchsten Kanalisierungsraten in Ländern mit offenen Lizenzsystemen (2020). Die höchsten Kanalisierungsraten finden sich im Vereinigten Königreich (97 Prozent), Estland (91 Prozent), Italien (91 Prozent) und der Tschechischen Republik (90 Prozent).

• In Märkten, in denen offene Lizenzsysteme eingeführt wurden, erzielen lokal lizenzierte Betreiber ein erhebliches Wachstum. Auch bestehende etablierte Monopolanbieter konnten ihre Einnahmen nach der Einführung eines offenen Lizenzsystems steigern. Monopole aufrechtzuerhalten, hat laut Untersuchung einer Stichprobe hingegen den unregulierten Markt gefördert.

• In Österreich wird die Kanalisierungsrate je nach Quelle auf 35 bis 61 Prozent geschätzt. Dies deutet darauf hin, dass ein größerer Anteil von Sportwetten und Glücksspielen im Internet in Österreich mit weniger regulatorischer Aufsicht stattfindet als in Ländern mit den höchsten Kanalisierungsraten. Das kann sich negativ auf den Spielerschutz auswirken.

„Modernes Lizenzsystem erforderlich“

Marc Lange (Foto), Geschäftsführer von Entain Österreich, diskutierte die Ergebnisse der Studie am 13. Oktober 2022 in der britischen Botschaft in Wien: „Wir sind überzeugt, dass ein modernes Lizenzsystem in Österreich erforderlich ist, dass die Wahlmöglichkeit für Kunden und den Spielerschutz in den Mittelpunkt stellt und den Behörden ermöglicht, Online-Wetten und Glücksspiele durch klar definierte Vorschriften effektiv zu kontrollieren.“

Lange ergänzt: „Entain will in Österreich mit bwin weiterhin ein führender Anbieter mit höchstem Anspruch an die Integrität unseres Angebots sein – und der Spielerschutz steht dabei im Mittelpunkt. Durch unsere globale Präsenz auf regulierten Märkten haben wir viel Wissen und Erfahrung mit Maßnahmen für den Konsumentenschutz und hochmoderne Schutzmaßnahmen für verantwortungsvolles Spielen, die in Österreich angewendet werden können.“

Über 40 Märkte

Entain ist nach eigenen Angaben in über 40 regulierten oder aktuell regulierenden Märkten tätig und hat „in jedem seiner Schlüsselmärkte eine führende Position eingenommen“. Die Entain-Gruppe hat ihre wichtigsten Verpflichtungen zu Umwelt, Sozialem und verantwortungsvoller Unternehmensführung in ihrer Nachhaltigkeitscharta im November 2020 dargelegt.

Darüber hinaus entwickelt und verwendet die Unternehmensgruppe Technologie im Bereich des Spielerschutzes, wie etwa das Advanced Responsibility and Care™-Programm (ARC). ARC ermöglicht es Entain nach eigenen Angaben, Anzeichen von Risiken frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf einzugreifen, um mit dem Kunden zu interagieren.

Erst kürzlich hat sich auch games & business über dieses Thema mit Grainne Hurst, Director Corporate Affairs von Entain, im Rahmen eines Exklusiv-Interviews unterhalten.

Foto: © Miriam Mehlman