DAGV im Wandel

Die Verbändelandschaft der Automatenwirtschaft ist in Bewegung. Für den Deutschen Automaten-Großhandels-Verband (DAGV) bedeutet das, dass Gespräche mit dem Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) über die zukünftige Ausrichtung der Interessenvertretung für den Automatenfachgroßhandel laufen. Analog zu den Gesprächen, die das Forum und der Bundesverband Automatenunternehmer derzeit schon führen. Das Ziel: eine starke Interessenvertretung der Branche, die auf zwei tragenden Säulen steht: Großhandel/Industrie und Aufstellerschaft. Wie diese Umstrukturierung für den DAGV konkret ausgestaltet wird, werde derzeit intensiv und konstruktiv mit dem VDAI besprochen, erläuterte der DAGV-Vorsitzende Pit Arndt auf der Jahreshauptversammlung des Verbands am 22. Juni in Berlin. Und versicherte: „Der Großhandel wird immer eine starke Stimme behalten!“ Zum 70. Jubiläum wird es Anfang 2023 eine Sondersitzung des Verbands geben.

DAGV-Geschäftsführer Jörg Meuer beleuchtete zahlreiche Punkte, die die Branche derzeit beschäftigen. Allen voran die Umsetzung des Spielersperrsystems OASIS, die bei vielen für Frust und Fragezeichen sorge. Hier fühle man sich mittlerweile als Verband aus mehreren Gründen „fast ein bisschen ohnmächtig“, so Meurer zur komplexen Thematik. Aufstellkunden hätten mit Ausfallzeiten wegen Störungen und Updates zu kämpfen und warteten aufgrund offener Anträge auf ihre Anschlüsse. Auch die Kommunikation mit dem Regierungspräsidium Darmstadt verlaufe schwierig. Weitere wichtige Themen waren die Anwendung der Öffnungsklausel in den Ländern, die Zertifizierung, aber auch das Image der Automatenwirtschaft. Auch hier sei einiges in Bewegung, so Meurer, Evaluierungen und Studien liefen. Mit den Ergebnissen werde der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft an die Öffentlichkeit gehen.

Kampf gegen illegales Spiel

Als Gäste begrüßte der DAGV Nadja Wierzejewski und Erwin Rüddel. Wierzejewski ist seit 2008 Leiterin der Glücksspielaufsicht bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz und bekämpft dort mit ihrem Team das terrestrische illegale Glücksspiel. Ab 1. Juli 2022 wird sie für zunächst drei Monate zur GGL abgeordnet, der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, und wird dort dem illegalen Online-Glücksspiel den Kampf ansagen. In ihren Zuständigkeitsbereich fällt zudem das länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem (LUGAS).

Wierzejewski skizzierte für Rheinland-Pfalz, wie Verstöße und illegales Spiel „durch Kontrollen und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den legalen Anbietern“ deutlich zurückgegangen seien. Wierzejewski: „Durch das Siegel, das man bei Verstößen im terrestrischen Glücksspiel an die Tür kleben kann, haben wir beim Kunden sichtbar das Bewusstsein dafür geschärft, was illegal ist.“ Das gelte es jetzt auch für das Online-Spiel umzusetzen. Beim Kampf gegen die Illegalen setzt sie hier neben Payment Blocking insbesondere auf IP-Blocking und Stopp-Seiten als effektive Instrumente.

Wie der CDU-Politiker Erwin Rüddel, der Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestags ist, mögliche Corona-Einschränkungen im Winter einschätzt und was er über Verbote und Eigenverantwortung denkt, lesen Sie in der kommenden Ausgabe von games & business. Hier geht’s zum gratis Probe-Abo.

Bild: Der DAGV-Vorstand (v. l. Harry Karolczyk, Elfriede Lauser, Pit Arndt, Jörg Meurer und Ricardo Miranda) informierte über seine zukünftige Ausrichtung in der Verbändestruktur.