„DNA des Forums überführen“

Eine mögliche Auflösung des Forums der Automatenunternehmer und eine neue Verbändestruktur innerhalb der Automatenbranche waren die dominierenden Themen der Jahreshauptversammlung des Forums am 11. Mai in Berlin. Die Industrie und der Bundesverband Automatenunternehmer (BA) wollten eine neue Verbändestruktur schaffen, die im Wesentlichen aus zwei Verbänden bestehe, sagte der Vorsitzende des Forums, Andreas Engler (Foto). Es solle einen Verband für die Industrie und den Handel geben sowie einen Verband für die Aufstellunternehmer, der die Interessen aller Aufsteller vertreten solle. Tatsächlich gestatte die Gesamtsituation „kein Weiter so“, resümierte Engler. Es gebe aufgrund der Gesetzgebung in manchen Bundesländern etwa ein Drittel weniger Geldspielgeräte im deutschen Markt. In Baden-Württemberg gebe es einen regelrechten Kahlschlag.

Es werde „Fusionsgespräche“ mit dem BA geben, teilte Engler mit. Dabei sei es wichtig, die „DNA des Forums zu überführen“, betonte er. Schließlich habe „das Forum im Vergleich zum BA einen guten Output und meist die Nase vorn“. Eine klare Absage erteilte Engler dem Gedanken, das Forum einfach aufzulösen und als Fachverband Systemspielhallen im BA aufgehen zu lassen. „Das wird es in dieser Form sicher nicht geben.“ Das Forum besitze Expertise für zahlreiche Themen, „für die der BA nichts anzubieten hat“. Die Zertifizierungsroadshow habe das Forum gegen Widerstände aus dem BA verteidigt. „Es ist kurios, dass der BA jetzt behauptet, beim Thema Zertifizierung sei er Erster gewesen.“ Mit dem Konzept der „Qualitätsspielhalle“ gehe das Forum einen weiteren Schritt in Richtung Qualität. „Das Forum ist der Impulsgeber der Branche“, betonte Engler. Deshalb gehe es bei einer Umstrukturierung der Verbände darum, Stärken zu erhalten. „Es ist nicht effizient, zwei Verbände einfach zusammenzuschmeißen.“ Konstruktiven Vorschlägen gegenüber, wie die Struktur der Branchenverbände verändert werden könnte, sei das Forum hingegen niemals verschlossen gewesen. „Wir bemühen uns, in den kommenden Verhandlungen stark zu sein, unsere Interessen durchzusetzen und supertransparent zu sein“, kündigte Engler an.

Auch Georg Stecker, Vorstandssprecher der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW), dankte in einem Grußwort dem Forum „für einen klaren Kompass in Richtung Qualität“. Mit Blick auf geänderte Verbändestrukturen gehe es darum, eine optimale Interessenvertretung für die Unternehmer zu haben und gleichzeitig Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft zu sein. Es sei „ganz wichtig, dabei niemanden zu beschädigen“, unterstrich Stecker. „Das kann nur im Konsens gelingen.“ Verbände seien nicht wie Unternehmen, da könne man „nicht mit Befehlston vorgehen“. Stattdessen müsse alles gemeinsam besprochen werden.

Zu besprechen gab es auch viele fachliche Fragen bei der Jahreshauptversammlung. So berichtete Alexandra Nöthen vom TÜV Rheinland Cert über die akkreditierten Prüfprogramme für eine Spielhallenzertifizerung. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) hat die Akkreditierungsfähigkeit zweier Prüfprogramme abgeschlossen – eines davon ist das Programm der DAW. Nöthen erläuterte, dass der TÜV zwar bereits Audits nach diesem Standard durchführen, aber das Zertifikat erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgestellt werden könne. Der Grund: Der TÜV als Prüforganisation habe von der DAkkS noch keine Zertifizierungsurkunde erhalten. Was für viele Aufsteller entscheidend ist, ergänzte Nöthen auf Nachfrage: Den bereits zertifizierten Betrieben „geht dadurch nichts verloren“. Es müsse lediglich ein „neuer Zeit-Zyklus aufgesetzt“ werden. Das sei jedoch eine formale Angelegenheit.

Auch die unterschiedliche Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrags in den einzelnen Bundesländern und die Möglichkeit für Spielhallenbetreiber, einen Sachkundenachweis zu erwerben, diskutierten die Mitglieder des Forums in Berlin.

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