HMV: „Wir sind ehrliche Unternehmer“

Der Kampf gegen illegales Spiel und die Inhalte des neuen Hessischen Spielhallengesetzes waren die Hauptthemen bei der Jahreshauptversammlung des Hessischen Münzautomaten-Verbandes (HMV). Die etwa 110 anwesenden Mitglieder diskutierten engagiert über das bisher Geleistete und die Herausforderungen der Zukunft.

Zufriedenheit und Selbstbewusstsein

Mit dem neuen Gesetz sei das Auskommen der Branche in Hessen auf Jahre gesichert, so der 1. Vorsitzende des HMV Michael Wollenhaupt. Das Ergebnis sei eine „Leistung, die wir uns nicht erträumt haben“, ergänzte er weiter. Eine Einschätzung, die auch Simone Storch, Geschäftsführerin beim Bundesverband Automatenunternehmer (BA), teilt: „Hessen steht jetzt im Ranking weit oben. Dahinter steckt sehr, sehr viel Arbeit des Verbandes.“

Aber trotz der breiten Zufriedenheit mit dem neuen Gesetz sorgten auch Probleme für Gesprächsstoff. Im Bezug auf die Spielapparatesteuer diagnostizierte Wollenhaupt eine Tendenz zu Steuererhöhungen: „Wir als Verband müssen dieser Erhöhungswut und der Maßlosigkeit der Gemeinden entgegentreten und ein Umdenken hervorrufen.“ Vorstand Christoph Schwarzer forderte die Branche auf mehr Selbstbewusstsein zu zeigen und Vorurteilen entgegenzutreten: „Wir sind doch kein Abschaum, sondern ehrliche Unternehmer.“ Nur mit einem entschlossenen und geschlossenen Auftreten könne man die „ideologischen Fesseln“ ablegen, welche der Branche angelegt wurden.

Filme und Studien gegen Illegalität

Die Vorsitzende des Fachverbands Gastronomie-Aufsteller (FGA), Sabine Dittmers-Meyer, präsentierte zwei Filme, die ihr Verband in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Automaten-Verband (BAV) produziert hat. Ein Film soll die Mitarbeiter von Behörden im Umgang mit illegalen Geräten schulen. Der zweite Film richtet sich an potenzielle Straftäter in diesem Bereich und soll der Abschreckung dienen.

Illegales Automatenspiel war auch abseits der Filme ein bestimmendes Thema. Simone Storch zeigte anhand der Zahlen der Trümper– und Haucap-Studien die Entwicklungen auf und warnte vor einer „dauerhaften Etablierung des illegalen Spiels“. Legale Angebote seien im Vergleich zu unattraktiv. Außerdem würden Personal- und Informationsmangel die Arbeit der Behörden erschweren. Ein weiterer Faktor ist laut Storch, dass die Sanktionen oft nicht abschreckend wirken. Stephan Burger, Justiziar des BA, plädierte dafür, die Ergebnisse der Studien massiv in die Politik zu transportieren: „Das Ausmaß des Problems muss bekannt werden.“

Mehr zur HMV-Sitzung erfahren Sie in unserer Juni-Ausgabe. Hier geht es zum kostenlosen Probe-Abo!