Dehoga meldet wachsende Zuversicht

Das Gastgewerbe steht laut Dehoga Bundesverband weiter unter Druck. Zugleich näherten sich immer mehr Betriebe den Vorkrisenumsätzen an. Der Verband spricht vor diesem Hintergrund von durchwachsener Stimmung zu Beginn des Jahres. Laut jüngster Umfrage sind 12,5 Prozent der Betriebe optimistisch in das neue Jahr gestartet. 29,6 Prozent zeigten sich zuversichtlich. 37,9 Prozent beurteilten ihre aktuelle Geschäftsentwicklung verhalten. Demgegenüber stünden 20 Prozent der Unternehmer, die eher negativ bis pessimistisch gestimmt sind.

Hohe Kosten sorgen für Probleme

Grund für die getrübten Aussichten seien die „gewaltigen Herausforderungen“ für die Branche. „Neben den Nachwirkungen der Corona-Krise machen dem Gastgewerbe die hohen Kosten zu schaffen“, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick (Foto). Die „große Aufgabe“ für die Gastronomen und Hoteliers laute, die Kosten in den Griff zu kriegen. Entscheidend dabei sei, dass die Gas- und Strompreisbremsen die dringend benötigte Entlastungswirkung bei allen Unternehmen entfalteten und die Inflation eingedämmt werde.

Für 85,8 Prozent sind der Umfrage unter 2.500 gastgewerblichen Betrieben zufolge die steigenden Kosten für Strom, Gas und Wärme das größte Problem. 41,1 Prozent der Unternehmer hätten gemeldet, aufgrund der hohen Energiekosten um die Existenz ihres Betriebs zu fürchten. Neben der Kostenexplosion bei den Energiepreisen sorgten die stark steigenden Lebensmittel- und Personalkosten (74,9 Prozent bzw. 62,3 Prozent) für Probleme. Laut Dehoga betrugen die Preissteigerungen bei Lebensmitteln im Dezember 2022 durchschnittlich 26 Prozent gegenüber Dezember 2021 und bei Getränken 17,6 Prozent. Die Kosten für Personal hätten im Dezember 20 Prozent über den Vorjahreswerten gelegen.

Jahresende für jeden zweiten gut bis sehr gut

Mut macht laut Zöllick dagegen die wachsende Nachfrage. Sie sei seit Mai 2022 kontinuierlich gewachsen, Umsatzverluste seien geringer geworden. Das Weihnachts- und Silvestergeschäft sei für viele Betriebe besser als erwartet gelaufen. Jeder zweite Gastronom und Hotelier (50,1 Prozent) habe sein Geschäft zum Jahresende mit „gut bis sehr gut“ beurteilt. Jeder Fünfte (19,5 Prozent) habe einen besseren Verlauf des Weihnachts- und Silvestergeschäfts als im Vorkrisenjahr 2019 gemeldet.

Dazu passt, dass sich nach den Angaben des Verbands auch die Höhe der Umsatzverluste in den zurückliegenden Monaten deutlich reduziert haben. Nach Einbußen im hohen zweistelligen Bereich im ersten Quartal 2022 melden die Betriebe für Dezember einen Umsatzrückgang von nominal 4,7 Prozent gegenüber 2019. Bezogen auf das Gesamtjahr liegen die nicht preisbereinigten Umsätze im Gastgewerbe demnach 4,5 Prozent unter dem Vorkrisenwert. Das wiederum bedeutet, dass 2022 das dritte Verlustjahr in Folge für die Branche sei. Zöllick betont: „Nach drei Verlustjahren muss 2023 jetzt endlich die erhoffte Erholung kommen.“ Aktuell ergebe sich beim Blick auf die Geschäftserwartungen im ersten Quartal noch ein gemischtes Bild.

Bild: © Dehoga Bundesverband/Svea Pietschmann