Dehoga: Dringend Maßnahmen für neue Mitarbeiter nötig

Dehoga-Präsident Guido Zöllick fordert schnelle und pragmatische Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung. Für das Gastgewerbe fordert er erleichterte Zuwanderungsregeln sowie eine verbesserte Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Die Tatsache, dass die Bundesregierung plant, an vielen deutschen Flughäfen Lücken mit Hilfskräften aus dem Ausland aufzufangen, zeige, dass schnelles und pragmatisches Handeln nötig sei. Auch den Betrieben von Hotellerie und Gastronomie mache der Personalmangel nach zwei Jahren Pandemie mit neun Monaten Lockdown und Kurzarbeit erheblich zu schaffen, unterstreicht der Dehoga Bundesverband.

Großer Mitarbeitermangel im Gastgewerbe

Über 60 Prozent der gastgewerblichen Betriebe suchen laut Verband derzeit Fach- und Hilfskräfte. „Weil es an Mitarbeitern fehlt, müssen Unternehmen ihre Öffnungszeiten reduzieren und Veranstaltungen ablehnen“, erläutert Zöllick. Und das trotz Entgelttarifverträgen mit Lohnerhöhungen im zweistelligen Prozentbereich, stark gestiegener Ausbildungsvergütungen und modernisierter gastgewerblicher Ausbildungen, wie der Dehoga-Präsident betont.

Forderungen an Regierung

Zöllick fordert, dass die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes von der Regierung zügig angegangen werden müsse. Die Unternehmen der Branche müssten dabei unterstützt werden, Fach- und Arbeitskräfte, die aufgrund des demografischen Wandels fehlen, auch aus Drittstaaten einstellen zu können. Dafür sei es unverzichtbar, Verfahren zu vereinfachen. Ferner die Beschaffung von Visa zu beschleunigen sowie neue rechtliche Möglichkeiten der gezielten Erwerbsmigration zu schaffen. Weiter wird gefordert, dass zwischenstaatliche Abkommen mit interessierten Ländern geschlossen werden, um die Beschäftigung von Saisonaushilfen im Gastgewerbe zu ermöglichen. Außerdem müsse die Westbalkanregel entfristet und das auf 25.000 Arbeitskräfte begrenzte Kontingent ausgeweitet werden, appelliert Zöllick. Darüber hinaus sollten Geflüchtete aus der Ukraine, die sich eine Beschäftigung wünschen, eine schnellstmögliche Bearbeitung bei den Ausländerbehörden erhalten.

Angesichts der „gewaltigen Herausforderungen“ für das Gastgewerbe fordert Zöllick von der Politik entschlossenes Handeln und die richtigen politischen Weichenstellungen: „Wir sind uns sicher, dass unsere Branche wieder wachsen wird und wir Arbeits- und Ausbildungsplätze mit Zukunft für Menschen aus dem In- und Ausland anbieten können. Das Gastgewerbe ist die Branche der Chancen und der Integration. Um das zu bleiben, benötigen wir Perspektiven und Planungssicherheit.“

Bild: © Dehoga Bundesverband/Svea Pietschmann