Automaten-Verband BaWü: „Kehrtwende bei der Presse hinbekommen“

„Wir haben eine Kehrtwende bei der Presse hinbekommen“, freute sich Dirk Fischer, 1. Vorsitzender des des Automaten-Verbands Baden-Württemberg (AV BW), bei der Jahreshauptversammlung des Verbands am 12. März in Stuttgart. „Es heißt mittlerweile Spielhalle und nicht mehr Spielhölle.“ Fast alle Medien berichteten inzwischen neutral über das legale terrestrische Glücksspielangebot. „Das ist der Lohn der Arbeit der vergangenen Jahre“, betonte Fischer. Viele Vertreter der Landes- und Bundesverbände der Branche sowie des Dachverbands Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) hätten immer wieder das Gespräch mit Politik und Medien gesucht.

„Deshalb müsst ihr auch auf der kommunalen Ebene diese Gespräche führen“, rief er den anwesenden AV-BW-Mitgliedern zu. „Das ist eure Aufgabe.“ Die Vorstandsmitglieder des AV BW sowie der DAW-Länderbeauftragte für Baden-Württemberg, Maximilian Fiel, stünden bereit, um diese Gespräche mit vorzubereiten, zu unterstützen und auch vor Ort zu begleiten. Wie wichtig es sei, dass Unternehmer der Automatenbranche im Gespräch mit der Kommunalpolitik blieben, zeige die jüngste Vergnügungssteuererhöhung der Stadt Speyer im benachbarten Rheinland-Pfalz. Dort habe die Stadtverwaltung die Vergnügungssteuer auf 30 Prozent erhöht. Die Oberbürgermeisterin wäre jedoch zu Gesprächen bereit gewesen, wenn man diese gesucht hätte, mahnte Fischer.

Hunderte Konzessionen verloren

Dass ein erfolgreicher Kampf gegen das illegale Spiel nur bei einer gleichzeitigen Stärkung der legalen Spielangebote funktioniere, müsse der Politik immer wieder kommuniziert werden, unterstrich Fischer. In den vergangenen Jahren habe die Automatenbranche hunderte Konzessionen in Baden-Württemberg verloren. Wegen weiterer drohender Konzessionsschließungen aufgrund der restriktiven Mindestabstandspolitik in Baden-Württemberg seien etliche Gerichtsverfahren anhängig. Im schlimmsten Fall, so Fischer, blieben gerade einmal 300 bis 400 Konzessionen übrig. Ende 2022 seien es noch 1.140 gewesen. Bei bundesweit rund 60.000 illegalen Geräten im Markt lasse sich der Kanalisierungsauftrag des legalen Spielangebots nicht mehr umsetzen, warnte Fischer. Der Kampf gegen das illegale Spiel könne nicht allein mit Polizeikontrollen geführt werden.

Die „Gemeinschaft der Legalen“ beim Kampf gegen das illegale Spiel betonte auch Georg Wacker, Geschäftsführer der staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, der für ein Grußwort ebenfalls die Verbandssitzung besucht hatte. Die zurückgehende Zahl der Standorte legaler Spielhallen nannte Wacker ein „gravierendes Problem“.

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