Verfehlte Regulierung drängt in Illegalität

Während staatlich konzessionierte, legale Spielhallen aufgrund rigiderer Gesetzgebung schließen müssen, sprießen illegale Angebote wie Pilze aus dem Boden. Das berichtet der Behörden Spiegel.

Insbesondere sogenannte „Fungames“, heißt es in dem Artikel, würden „exorbitant“ zunehmen. Außerdem verlagerten sie sich immer öfter in Hinterzimmer und „Pseudo-Cafés“. Dies erschwere die Verfolgung und Ahndung erheblich. Zumal die kommunalen Ordnungsämter oftmals nicht über das Personal und das notwendige Fachwissen verfügten.

Abhilfe schaffen könnte die Zertifizierung und Akkreditierung von Spielhallen, wird Georg Stecker (Foto), Sprecher des Vorstandes der Deutschen Automatenwirtschaft, zitiert. Denn insbesondere kleine Kommunen stießen bislang schnell an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. „Durch verfehlte Regulierung werden die Menschen geradezu in illegale Angebote gedrängt.“ Zumal in einigen Großstädten kaum noch legale Anbieter vorhanden seien. Dieses Abdriften in die Illegalität, zu dem auch die erhebliche Zunahme von „Fungames“ gehört, erschwere aber nicht nur den Ordnungsämtern die Arbeit, sondern auch der Polizei. Denn illegale Geldspielgeräte aus dem Bereich der „Fungames“ seien immer strafrechtlich relevant.

So hätten allein die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des zuständigen Kommissariats beim Landeskriminalamt (LKA) Berlin in diesem Jahr schon fast 200 derartige Geräte sichergestellt. Von dort heißt es, dass die „Fungames“ derzeit das Hauptbetätigungsfeld des illegalen Glücksspiels seien. Hinzu komme, dass aus Sicht legaler Spielanbieter die zur Verfügung stehenden Strafrahmen nicht genügend ausgereizt werden und es viele verschiedene Zuständigkeiten von Polizei, Zoll, Steuerfahndung und Ordnungsämtern gibt.

Auch die Kommunen seien gehalten, illegales Glücksspiel zu unterbinden, heißt es im Behörden Spiegel weiter. Dies gelinge aufgrund der erwähnten Mängel jedoch nur in eindeutigen Fällen, berichtet der Leiter des Ordnungsamtes der nordrhein-westfälischen Stadt Langenfeld, Christian Benzrath. Ebenfalls strukturelle Probleme bei der Kontrolle von Glücksspielen durch Ordnungsämter sieht Jürgen Trümper, Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht.