VDAI zeigt Mängel im Glücksspielatlas auf

Der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) übt scharfe Kritik am „Glücksspielatlas Deutschland 2023“ und untermauert diese mit 30 Kritikpunkten. Der Atlas wird gemeinsam vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) in Hamburg, der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und der Arbeitseinheit Glücksspielforschung an der Universität Bremen herausgegeben. Die aktuelle Ausgabe wurde im November 2023 veröffentlicht. Der VDAI kritisiert nun in einem Dokument mit dem Titel „Glücksspielatlas Deutschland 2023 – Fehler, Mängel, Fragwürdigkeiten“ wissenschaftliche Defizite und Einseitigkeiten des Glücksspielatlas und führt dies anhand von 30 konkreten Stellen aus.

Der Glücksspielatlas soll laut den Herausgebern eine „kompakte und anschauliche Darstellung aller relevanten Aspekte des Querschnittsthemas Glücksspiel“ bieten. Hierzu tragen die Wissenschaftler Daten aus verschiedenen Studien rund um das Thema Glücksspiel zusammen. Der VDAI bemängelt daran unter anderem, dass zahlreiche der aufgestellten Behauptungen und Thesen einer wissenschaftlichen Prüfung durch einschlägiges Quellenstudium nicht standhielten. Beispielsweise würde auffallen, dass „die Autoren sich in einem auffälligen Ausmaß selbst zitieren, ohne dass es eine Bestätigung durch weitere wissenschaftliche Quellen gäbe“.

„Glaubwürdigkeit erschüttert“

Des Weiteren kritisiert der VDAI, zentral angeführte Befunde würden aus den Zusammenhängen ihrer Quellen herausgerissen und selektiv zitiert. Dadurch werde der falsche Eindruck erweckt, sie würden die Thesen der Autoren des Glücksspielatlas bestätigen. „Zahlreiche zentrale Thesen des Atlas basieren auf fragwürdiger und wissenschaftlich umstrittener Datengrundlage, was an keiner Stelle Erwähnung findet. Vielfach fehlen für Aussagen, insbesondere zur Gefährdung durch Glücksspiele, transparente Belege“, heißt es in dem Papier. Politischen Entscheidungsträgern und Behörden würde darüber hinaus an mehreren Stellen im Atlas leichtfertig und unbegründet fehlerhafte Rechtsanwendung vorgeworfen. Dagegen würden relevante Themenkomplexe, wie Online-Glücksspiel und das illegale Glücksspiel, gar nicht oder nur unterkomplex behandelt.

Der VDAI sieht die Glaubwürdigkeit und den wirtschaftlichen Nutzen des Glücksspielatlas durch „mögliche dahinterliegende Intentionen erschüttert“. Unter anderem stellt der Verband Desinformation beziehungsweise tendenziöse Information des Lesers durch eine einseitige Darstellung des Glücksspiels, eine durchgängige Diskreditierung der privaten Glücksspielwirtschaft und alarmistische Suggestionen im Bezug auf Spielerschutz heraus. Im Detail führt das VDAI-Dokument 30 Kritikpunkte mit Quellenangaben und Hinweisen auf Studienergebnisse auf. Das gesamte Dokument „Glücksspielatlas Deutschland 2023 – Fehler, Mängel, Fragwürdigkeiten“ finden Sie unter www.vdai.de/maengel-gluecksspielatlas.

Eine Einordnung zum Glücksspielatlas und weitere Details aus der Antwort des VDAI lesen Sie in unserer April-Ausgabe. Noch kein Abonnent? Hier gehts zum kostenlosen Probeabo.