Unterschiede bei Erfassung problematischen Spiels

Wie europäische Länder problematisches Glücksspiel erfassen, ist signifikant unterschiedlich. Das meldet die European Gaming and Betting Association (EGBA) mit Sitz in Brüssel auf Basis einer neuen Studie der City, University of London. Danach werden nur in zwölf von 20 untersuchten Ländern regelmäßige Erhebungen über die Prävalenz von problematischem Glücksspiel durchgeführt: in Österreich, Zypern, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Malta, Niederlande, Spanien, Schweden und Großbritannien. Deutschland gehörte nicht zu den von der Studie erfassten 20 EU-Ländern. Die Untersuchung umfasste die Jahre 2015 bis 2020.

Der Studie zufolge bewegen sich die Werte zum problematischen Spiel zwischen 0,3 und 6,4 Prozent. Erhebungsmethoden und -zeiten sowie Altersgruppen unterschieden sich aber so stark, dass aussagekräftige Vergleiche schwer fielen, heißt es. In drei Ländern basierten die Werte allein auf der Anzahl der Spieler, die sich selbst sperrten. Das meistverwendete Screening-Tool sei der Problem Gambling Severity Index (PGSI), der in neun Ländern zum Einsatz komme. Die häufigsten Erhebungen würden vierteljährlich durchgeführt werden, das längste Intervall betrage 5 Jahre.

Die Studie wurde von der EGBA in Auftrag gegeben, um mehr Forschungsergebnisse zum Online-Glücksspielverhalten in Europa zu gewinnen. Maarten Haijer, Generalsekretär EGBA: „Unsere Mitglieder setzen sich dafür ein, eine Kultur des sicheren Glücksspiels in Europa zu fördern. Durch diese Studie möchten wir einen positiven Beitrag dazu leisten. Ein vereinheitlichter und regelmäßiger Überprüfungs- und Berichtsrahmen für problematisches Glücksspiel würde allen Interessengruppen des Glücksspielsektors zugute kommen und wirksamere, evidenzbasierte Prävention unterstützen.“

Die europaweite Studie wird am 10. Mai von Dr. Margaret Carran von der City, University of London, per Webinar vorgestellt.

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