Studie: „Die Illegalen müssen wieder weg!“

Jürgen Trümper, Vorsitzender des Arbeitskreises gegen Spielsucht, hat sich im Rahmen der Feldstudie „Einblicke in den illegalen Glücksspielmarkt 2021“ die Situation des illegalen terrestrischen Spiels angesehen. Im Auftrag der VDAI Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft führte Trümper nach der ersten Feldstudie 2019/20 erneut eine explorative Begehung von illegalen Spielorten im terrestrischen Bereich durch.

Dabei wurden im Zeitraum vom 17. Juni bis 2. Oktober 2021 insgesamt 1.408 Spielorte in 13 Bundesländern und 150 Kommunen gezielt besucht. Hierbei handelte es sich um 674 Spielorte, die bereits im Rahmen der Feldstudie 2019/20 dokumentiert wurden sowie um 734 Spielorte, die auf Basis der Erfahrung des Autors den Anschein von nicht legalen Spielaktivitäten erweckten – besucht wurden ausdrücklich keine Betriebe der klassischen, legalen Gastronomie. Festgestellt wurden 948 illegale Spielorte und 460 Problemgastronomien. In 626 Betrieben wurden 1.099 illegale Fungames (§ 6a SpielV) vorgefunden.

„Meine Sicht ist in diesem Fall der Spielerschutz. Aus dieser Sicht wollte ich zeigen, dass wir seit einiger Zeit wieder ein wachsendes Fungames-Problem haben. Diese Geräte waren nie ganz weg, aber kein wirklicher Faktor mehr. Seit 2018/19 ändert sich das. Und das nicht auf die üblichen Hotspots beschränkt, sondern inzwischen auch in der Fläche“, sagt Trümper im games & business-Interview. Das legale Spielangebot müsse so attraktiv sein, dass es von den Spielgästen auch genutzt wird. Illegale Glücksspielangebote überschreiteten grundsätzlich die Grenzen der Gesetzgebung und des Spielerschutzes, um ihre Attraktivität gegenüber legalen Glücksspielangeboten zu erhöhen.

„Wir haben geltendes Recht, gegen Fungames vorzugehen. Allerdings muss der Vollzug logistisch und informell gestärkt werden, um illegales Glücksspiel wirksam und nachhaltig bekämpfen zu können. Die Illegalen müssen wieder weg,“ so Trümpers Fazit.

Näheres zu der Feldstudie lesen Sie in der Februar-Ausgabe von games & business. Neugierig? Dann noch schnell ein Probe-Abo abschließen.

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