Seit April 2024 ist das erste staatliche Online-Casino in Deutschland verfügbar. Veranstalter ist die Staatliche Lotterie- und Spielbankverwaltung (SLSV), die auch hinter Lotto Bayern und den Bayerischen Spielbanken steht. Das neu geschaffene Angebot umfasst neben Roulette, das sowohl in einer Live-Variante mit zwei Automatikkesseln als auch virtuell bespielt werden kann, auch virtuelles Poker und Black Jack gegen die Bank. Nur Bürger mit Wohnsitz in Bayern dürfen nach den Bestimmungen im Glücksspielstaatsvertrag an dem Spiel teilnehmen.

Aus Sicht der SLSV wird mit dem neuen Angebot der Kanalisierungsauftrag erfüllt. Auch Kerstin Kosanke, Präsidentin des Deutschen Spielbankenverbands, stimmt dieser Sicht zu: „Wenn die Spielbanken in Bayern als einzig legaler Anbieter Online-Casinospiele ermöglichen, setzt das konsequent den Glücksspielstaatsvertrag um. Der Gesetzgeber gibt ja vor: Konzessionierte Spielbanken können auch auf dem Internet-Marktplatz agieren, damit Spielende Rechtssicherheit auch online genießen.“

Einen kritischeren Blick auf die allgemeine gesetzliche Lage hat Lutz Schenkel, Vorsitzender beim Bundesverband deutscher Spielbanken (BupriS): „Der festgelegte Unterschied in den Angebotsmöglichkeiten für Automaten- und eben Casinospiele in der Reichweite des Angebots war für BupriS stets unsinnig, da es dem Grundwesen des Internets widerspricht.“ Er stellt in Frage, ob unter den gegebenen Bedingungen ein Online-Casino in allen Bundesländern sinnvoll zu betreiben ist.

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Bild: Bayerische Bürger können seit April legal beim SLSV virtuelles Roulette spielen. © Staatliche Lotterie- und Spielbankverwaltung