Stecker: „In die Mitte der Gesellschaft“

Der Vorstandssprecher der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW), Georg Stecker, hat im Weser-Kurier einen Kommentar veröffentlicht. Hintergrund ist, dass Bremen plant, das legale Spielangebot zu reduzieren. Die von Ulrich Mäurer (SPD) geführte Innenbehörde und das Wirtschaftsressort arbeiten an einer entsprechenden Änderung des Glücksspielrechts, heißt es von Radio Bremen. Demnach soll der Mindestabstand zwischen Glücksspielstätten von 250 Meter auf 500 Meter steigen. Von weiterführenden Schulen sollen Wettbüros und Spielhallen künftig mindestens 250 Meter entfernt liegen müssen. Die Regelungen sollen nach einer Übergangsphase Ende 2024 in Kraft treten. Bis dahin sind laut Innenressort alle derzeit aktiven Konzessionen für Bremer Spielstätten ausgelaufen. Dann werde überprüft, ob die Spielhalle den neuen Abstandsregeln noch gerecht wird.

„Viele Menschen in Deutschland begeistern sich für Glücksspiel“, kritisiert Stecker die restriktiven Pläne Bremens. „Überall suchen Menschen aus allen Schichten und Altersgruppen ihre Unterhaltung beim Glücksspiel. Sie wollen aber auch darauf vertrauen, dass dieses Spiel sicher und legal ist und dass Kinder, Jugendliche und gesperrte Personen dazu keinen Zugang haben.“

Die Automatenbranche nehme diesen Auftrag sehr ernst: „Wichtig ist der Spielerschutz in der Spielhalle selbst und das Zugangssystem, nicht der Abstand zur nächsten Spielstätte. Warum nicht auch einen Lottoschein in der Spielhalle ausfüllen und gemeinsam die Spannung genießen? Verbraucher sollen geschützt spielen können – und zwar bei legalen Anbietern“, so Stecker. Hier sei auch die Zertifizierung hilfreich mit einem Standard für Spielhallen, der unabhängig überprüft wird.

Für Stecker gehören „Spielhallen transparent und verantwortungsvoll organisiert in die Mitte der Gesellschaft, wo mit einem guten Schutzniveau Spielfreude genossen werden kann und wo es eine wirksame soziale Kontrolle gibt“. Es sei „absurd“ Spielhallen zu reduzieren, wenn man bedenke, dass man auf dem Smartphone überall und jederzeit spielen kann – ohne soziale Kontrolle.

Stecker stellt eine düstere Prognose auf, falls Bremen an seinen Plänen festhält: „Die Folge werden ein wachsender Schwarzmarkt und eine Abwanderung der Gäste nach Niedersachsen oder ins Internet sein.“ Dem gelte es verantwortungsvoll gegenzusteuern und die legalen Betriebe zu erhalten, die man für die Bekämpfung des Schwarzmarkts unbedingt braucht. Stecker: „Verliert man diese meist mittelständisch geprägten Familienbetriebe, verliert man den Kampf gegen den Schwarzmarkt.“

Es ist nicht der erste Vorstoß Mäurers gegen legales Glücksspiel. Sein Vorhaben, im Kreis der Innenminister ein Verbot von Sportwetten-Werbung zu erwirken, ist Ende letzten Jahres gescheitert.

Foto: © DAW/Urban