Sportwettenverband feiert Sommerfest

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) hat nach zwei Jahren Corona-Unterbrechung wieder ein Sommerfest veranstaltet. Am 18. Mai trafen sich Vertreter aus Branche, Politik und Behörden in Berlin. „Seit dem letzten Sommerfest 2019 ist viel passiert“, sagte Mathias Dahms. Der DSWV-Präsident führte aus, dass sich die Bundesländer damals bei ihren Verhandlungen zu einem neuen Glücksspielstaatsvertrag „ineinander verhakt“ hatten. Vor diesem Hintergrund sei ihre Einigung auf ein Regelwerk, das Online-Glücksspielformen legalisiert sowie die Vergabe von mittlerweile 36 Sportwetten-Erlaubnissen als „große Erfolge“ zu werten. Jetzt gelte es, nicht nachzulassen und „weitere Weichenstellungen“ zu treffen. „Wir müssen von Ländern, die uns in der Glücksspielregulierung weit voraus sind, lernen“, ist Dahms überzeugt. Kein Verständnis hat der Präsident des Sportwettenverbands für „die Versuche des ein oder anderen Landespolitikers, die Zeit zurückzudrehen“. „Das wird nicht klappen. Die Sportwette ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, so Dahms kämpferisch.

Eine sehr deutliche Meinung zu den Versuchen, den Geist des neuen Glücksspielstaatsvertrags im Nachhinein zu konterkarieren, hat auch Hessens Innenminister Peter Beuth. Er erinnerte daran, dass es das Ziel der Länder gewesen sei, eine „zeitgemäße, kohärente Regulierung“, aufbauend auf dem Spielerschutz, zu schaffen. „Wir wollten das Spielverhalten richtig einschätzen und den Markt in Richtung legale Angebote kanalisieren.“ Diese „einheitliche Glücksspielphilosophie“ müsse nun auch gelebt werden. Leider werde diese „an vielen Stellen durch das Glücksspielkollegium unterlaufen“. Das Glücksspielkollegium der Länder ist das zentrale Koordinierungsgremium der Länder in Glücksspielfragen und hat noch bis Ende 2022 das finale Wort über unter anderem die Sportwetten-Lizenzen und die Genehmigung einzelner Wettarten. Gerade an das Thema Wetten ist das Kollegium Beuth zufolge „sehr restriktiv“ herangegangen. „Damit wurde eine große Chance vertan. Das widerspricht dem Ziel einer hohen Kanalisierung.“ Ähnlich restriktiv habe sich das Kollegium zum Thema Werbung positioniert. Die neuen Werberichtlinien für Online-Glücksspiele seien „vorzeitlich“ und ein „großes Ärgernis“. Zu den Bestrebungen seines Innenminister-Kollegen aus Bremen, Ulrich Mäurer (SPD), Werbung für Sportwetten grundsätzlich zu verbieten, positionierte sich Beuth unmissverständlich: „Das ist großer Käse.“

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Foto: Gute Laune beim Sportwettenverband v.l.: Peter Beuth, Fußball-Kultkommentator Marcel Reif und Mathias Dahms.