Sportwetten-Prozesse: Ziel ist der EuGH

Für den Wirbel rund um die Klagen gegen Verluste von Sportwetten hätte es aus Sicht der Kläger keinen besseren medialen Moment geben können als kurz vor der Fußball-Europameisterschaft (EM). Die beklagten Anbieter blicken nach Europa und sind überzeugt, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Klagewelle bricht.

Prozesse um Rückzahlung von Verlusten bei Sportwetten

Die Gerichtsverfahren rund um die Rückzahlung von Sportwettverlusten haben es bis in die überregionale Berichterstattung der großen Medien geschafft. Das ist nicht weiter verwunderlich. Das Thema bewegt – gerade auch so kurz vor der EM, bei der die Sportwette medial präsent sein wird. Die Rechtsanwälte der Klägerseite taten dazu ihr Übriges. Mit markigen Ankündigungen, den betroffenen Anbietern würde „ein Tsunami” drohen, lieferten sie griffige Schlagzeilen. Aber ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht. Denn es gibt mehrere Verfahren, die sich auf unterschiedlichen Ebenen der Justiz abspielen und bei denen es offensichtlich auch um die Frage geht, wer denn die endgültige Entscheidung trifft.

In Deutschland wurde diese grundsätzliche Entscheidung vor dem Bundesgerichtshof (BGH) vorläufig dadurch vermieden, dass das beklagte Unternehmen Betano die Revision in einem anhängigen Verfahren zurückzog und das Urteil aus den Vorinstanzen somit akzeptierte. Dem vorausgegangen war ein sogenannter Hinweisbeschluss des BGH, aus dem sich lesen ließ, dass die Richter dazu tendieren, dem Kläger Recht zu geben. „In diesem Beschluss haben sich Deutschlands oberste Zivilrichter verbraucherfreundlich positioniert und eindeutig hervorgehoben, dass sie Rückforderungsansprüche von Verlusten aus illegalen Online-Wetten für begründet halten”, betonte Rechtsanwalt Claus Goldenstein, Inhaber der Kanzlei Goldenstein Rechtsanwälte, die nach eigenen Angaben über „4.000 Mandanten bei der Rückforderung von illegalen Online-Spielverlusten unterstützt”.

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