SpielStudio: Elisabeth Müller-Witt zu Gast

Elisabeth Müller-Witt ist Axel Webers Gesprächspartnerin in der achten Folge des Glücksspiel-Podcasts „SpielStudio“ von WestLotto. Müller-Witt ist Mitglied im Präsidium des Landesvorstands der SPD in NRW. 2021 lehnte sie den Entwurf des Staatsvertrags zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland ab. Ihre Argumentation damals: Die Schleusen fürs Online-Glückssspiel würden geöffnet, ohne diesem ausreichende Schutzmaßnahmen gegenüberzustellen. Es brauche einen stärkeren Spielerschutz und eine funktionierende Kontrollbehörde.

Wie Müller-Witt heute auf die Regulierung des Glücksspielmarkts und auf die Branchenentwicklung insgesamt blickt, erfahren die Zuhörerinnen und Zuhörer aus ihrem Gespräch mit Weber. Müller-Witt fühlt sich in ihren Befürchtungen von 2021 bestätigt. Der Staatsvertrag sei zu offen und unzureichend konzipiert gewesen. Weitere Formen von Glücksspiel wie etwa Lootboxen seien im Staatsvertrag nicht erfasst gewesen, moniert sie. Und das sei dringend erforderlich.

Nachsteuern, um Fehler einzufangen

Außerdem zeige sich ihrer Meinung nach jetzt, dass die neue Aufsichtsbehörde, in dem Umfang wie sie ursprünglich geplant gewesen sei, gar nicht arbeiten könne. Es existiere weiterhin die zusätzliche Arbeitsteilung mit einem weiteren Bundesland. Und sie sagt darüber hinaus – mit Verweis auf die Privatfernsehkanäle: „In welchem Ausmaß die Werbung für digitales Glücksspiel stattfindet, das ist extrem.“ Deshalb müsse die Politik nachsteuern und „Fehler wieder einfangen“. Stichworte sind hier Evaluation und die politische Verpflichtung zur Marktbeobachtung.

Müller-Witt stellt aber auch klar: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Glücksspiel und Glücksspielangebote. Wir müssen aber darauf achten, dass Menschen nicht einer Sucht verfallen.“ Weber stellt dem die Perspektive aus dem Glücksspielmarkt entgegen, dass sich der Gesetzgeber an den 2 Prozent orientiere, die ein problematisches Spielverhalten ausweisen. Und die 98 Prozent, die einfach nur spielen wollen und mit Glücksspiel gut umgingen, die habe man gar nicht im Blick.

Die neuen Spielerschutzinstrumente, welche die Digitalisierung ermöglicht, hält Müller-Witt für „Augenwischerei“. Allerdings lautete so auch die Suggestivfrage dazu von Weber. Müller-Witt äußert sich im Podcast im Weiteren unter anderem auch zur Unterbindung der Finanzströme und zur gesetzlichen Grundlage für das IP-Blocking im Online-Spiel. Hier geht’s zur achten Episode des SpielStudio-Podcasts mit Elisabeth Müller-Witt.

SpielStudio ist ein WestLotto-Infotalk zu aktuellen Themen rund um den Glücksspielmarkt. Gastgeber ist Unternehmenssprecher Axel Weber. Im Podcast tauscht er sich monatlich mit Glücksspiel-Expertinnen und -Experten aus. Dabei wird der jeweilige Gast per Zufallsprinzip ermittelt. Axel Weber weiß laut WestLotto bis zum Beginn jeder Folge nicht, mit wem er sich unterhalten wird. In den letzten Folgen sprach Weber unter anderem mit DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker zum illegalen Spiel. Darauf lag der Fokus unter anderem auch in der Folge mit Nadja Wierzejewski. In der Podcastfolge mit Prof. Dr. Markus Ruttig etwa standen juristische Glücksspielbelange im Mittelpunkt. Auch Dr. Daniel Henzgen von Löwen Entertainment war bereits zu Gast.