Sachkundenachweis: „Intensiv vorbereiten“

„Man sollte den Sachkundenachweis nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich intensiv darauf vorbereiten.“ Klare Worte von Ulrike Königsmann. Die Automatenunternehmerin und Trainerin (AktivCoaching) sprach als Referentin auf der Online-Infoveranstaltung von Schneider Automaten „Praxistipps Sachkundenachweis und Zertifizierung“ am 4. Mai über ihre Erfahrungen mit dem Thema. An der Veranstaltung nahmen ca. 100 Unternehmer und Interessierte teil. Der Sachkundenachweis ist im nordrhein-westfälischen Glücksspielgesetz verankert und ermöglicht es, Mehrfachkonzessionen weiter zu betreiben und den Mindestabstand zu reduzieren. Voraussetzung ist, dass der Betreiber und die Filialleitung einer Spielhalle an einem Seminar teilnehmen und eine Prüfung bestehen. Andere Bundesländer planen, diese Regelung ebenfalls zu übernehmen.

Königsmanns Ausführungen bezogen sich auf NRW. Sie gehörte zu den ersten Automatenunternehmern, die an dem Seminar und der Prüfung teilgenommen haben. „Das ganze Prozedere dauert zwei Tage und findet bei der IHK statt“, erläuterte Königsmann. Das Verfahren stecke noch „in den Kinderschuhen“: „Wir waren gewissermaßen Versuchskaninchen, entsprechend hoch war die Durchfallquote.“ Der Test bestehe aus Multiple-Choice-Fragen, die zwischenzeitlich angepasst worden seien: „Bei uns waren mehrere Antworten möglich, mittlerweile sollen es nur noch zwei sein.“ Für insgesamt 30 Fragen habe man eine Stunde Zeit. 70 Prozent der Antworten müssten richtig sein, um zu bestehen. Die Fragen stammten aus unterschiedlichen Themenfeldern wie Spielverordnung, Glücksspielstaatsvertrag oder Jugendschutzrecht.

Das zweite Hauptthema der Schneider-Infoveranstaltung war die Spielhallen-Zertifizierung. Hierzu referierte Marco Braun. Er ist Zertifizierungsauditor bei Schneider. Er erläuterte, dass die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) mittlerweile die Akkreditierungsfähigkeit von zwei Standards festgestellt hat. „Aber die Zertifizierungsstellen zertifizieren noch nicht nach diesen Standards. Sie müssen zunächst bei der DAkkS einen Antrag stellen und werden durchleuchtet.“ Wie beim Sachkundenachweis gelte es auch bei der Zertifizierung, das Thema „nicht auf die leichte Schulter zu nehmen“. „Nehmen Sie die Zertifizierung ernst, bereiten Sie sich intensiv darauf vor“, lautete Brauns Appell an die Unternehmer. Detailliert erklärte Braun die einzelnen Stufen einer Spielhallen-Zertifizierung. Er rät noch unsicheren Unternehmern zu einem „Vor-Audit“: „Damit wird der Zertifizierungsablauf simuliert.“