Razzia gegen Tipster

Bei einer Großrazzia hat die Polizei Wohnungen in acht Städten durchsucht. Im Fokus der Aktion stand der Sportwettenanbieter Tipster. Das berichten der WDR und zahlreiche andere Medien. Es gehe um Steuerhinterziehung „im großen Stil“. Der Großeinsatz der Polizei lief laut Medienangaben in mehreren Städten und Bundesländern, sowie auf Malta und in Kroatien. Dutzende Geschäftsräume und Wohnungen seien durchsucht worden. Schwerpunkt der Aktion sei Köln gewesen, der deutsche Hauptsitz des Sportwettenanbieters.

Das Landeskriminalamt (LKA) hatte die Federführung bei der Razzia, berichtet der WDR. Seit zweieinhalb Jahren hätten Spezialisten im Kampf gegen Organisierte Kriminalität verdeckt gegen die Verantwortlichen des Sportwettenanbieters ermittelt – unter anderem wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung, illegalen Glücksspiels und Schwarzarbeit. Bei den Durchsuchungen hätten die Ermittler Wertsachen und Bargeld in zweistelliger Millionenhöhe sichergestellt. Außerdem Computer und Datenträger. Die Beweismittel sollen nun ausgewertet werden. Insgesamt seien 900 Einsatzkräfte beteiligt gewesen. Sechs Männer im Alter zwischen 34 und 60 Jahren seien verhaftet worden, unter anderem in Köln und Brühl, so das LKA.

Wie Tipster Service in einer Pressemitteilung bekannt gab, möchte das Unternehmen „vollumfänglich mit den Behörden kooperieren“. Angesichts der Durchsuchungen in Unternehmensräumen teilt Tipster Service mit, dass es die derzeitigen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen vollständig unterstützt. Die konsequente Umsetzung der glücksspielrechtlichen Vorschriften gehöre für Tipster Service zum Kern des Geschäfts. Sollte es in diesem Zusammenhang zu Verfehlungen gekommen sein, werde das Unternehmen „die notwendigen Konsequenzen zügig in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden ergreifen“.

Tipster hatte erst Ende letzten Jahres vom Regierungspräsidium Darmstadt eine erneuerte Erlaubnis zur Veranstaltung von Sportwetten im Internet und stationären Markt erhalten.