Radikales Vorgehen gegen illegales Spiel

Die Stadt Hamm zerstörte 38 illegale und manipulierte Spielautomaten. Der Westfälische Anzeiger (WA) und die Bildzeitung berichten mit Video und Fotostrecken von der Verschrottung im städtischen Recyclinghof. Solche Geräte würden in klassischen – also legalen – Spielhallen nicht aufgestellt werden. „Die sind zu stark reglementiert“, wird Arndt Borgmann vom Hammer Ordnungsamt in der WA zitiert. Die illegale Manipulation der Geräte sei so attraktiv, weil der legale Glücksspielmarkt intensiv reglementiert sei.

Die nun zerstörten Automaten seien in kleineren Gastro-Betrieben wie Shisha-Bars oder Kneipen gefunden worden. Gegen die Betreiber werde in der Regel Strafanzeige gestellt. „Das Ordnungsamt versucht das so weit zu treiben, dass es eine Gewerbeuntersagung gibt und so den Beschuldigten das Handwerk gelegt wird“, so Borgmann, der weitere gezielte Kontrollen ankündigte. Durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag seien für die Zusammenarbeit zwischen Ordnungsamt, Polizei, Zoll und Finanzamt mehr Wege geöffnet worden.

Auch Georg Stecker, Sprecher des Vorstands der Deutschen Automatenwirtschaft, findet die Aktion richtig: „Wir wissen alle, dass bei illegal aufgestellten Automaten der Spieler- und Jugendschutz nicht existiert. Gegen den Schwarzmarkt hilft am besten ein attraktives legales Angebot und ein starker Vollzug“, betont Stecker gegenüber Bild.

„Die wirksamste Maßnahme, durch die sichergestellt ist, dass die Geräte nie wieder in Umlauf kommen, ist die abschließende Verschrottung“, wird Oberbürgermeister Marc Herter in der WA zitiert. Sie sei nötig, weil die Stadt sichergehen wolle, dass die beschlagnahmten Geräte nicht aus der Asservatenkammer verschwinden. Bei den Automaten handele es sich in der Regel um Altgeräte, die über Slowenien, Malta oder etwa Österreich wieder nach Deutschland eingeführt würden. Die Betreiber der illegalen Geräte verdienten damit mehrere Tausend Euro im Monat. Pro Gerät seien rund 100.000 Euro Umsatz verschrottet worden, so Herter.

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