Lotto-Talk im Turm in Berlin

Zum zweiten Mal nach 2020 fand der Lotto-Talk im Turm am 25. Januar zur Regulierung des deutschen Glücksspielmarkts statt. Das meldet Lotto Niedersachsen, das als federführende Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) zu Fachdiskussionen unter dem Motto „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ in die Aussichtsetage des Fernsehturms eingeladen hatte. „Unser gesetzlich verankerter Kanalisierungsauftrag und der umfassende Spielerschutz stehen im Fokus unseres Handelns“, so die beiden Lotto-Niedersachsen Geschäftsführer Axel Holthaus und Sven Osthoff zu Beginn der Veranstaltung. Dabei hoben sie hervor, dass das Geschäftsmodell der 16 Landeslotteriegesellschaften zunehmend digitaler werde. Man stelle sich hier täglich Herausforderungen, „um das gemeinwohlorientierte Lotto-Prinzip zukunftsfähig zu halten“.

Auf dem richtigen Weg

Zu den Themen des Abends gehörte eine Bestandsaufnahme rund um den „Glücksspielstaatsvertrag“. Hier diskutierten Holthaus und die Vorstände der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Benjamin Schwanke und Ronald Benter. Im Fokus hier: Erfahrungen, Erfolge sowie die anstehende Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags 2021. Diese diene insbesondere dazu, die neu eingeführten Spielerschutzmaßnahmen zu überprüfen und möglichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Holthaus: „Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind und allenfalls minimalinvasives Nachsteuern seitens der Regulierung notwendig ist.“ Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit der GGL sei für den DLTB auch die Bekämpfung illegaler Lotteriewetten.

Gemeinsame Kraftanstrengung

Zur Zukunft des Glücksspiels tauschten sich Sebastian Fiedler, SPD, Mitglied des Deutschen Bundestags, Rüdiger Erben, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt und Dr. Jörg Ukrow, Stellvertretender Direktor der Landesmedienastalt Saarland (LMS), auf dem Podium aus. „Diese Gesprächsrunde machte deutlich, dass die Glücksspielregulierung insbesondere im digitalen Bereich nie enden könne“, so ein Resümee des DLTB. Die Innovationsdynamik der Branche sei bemerkenswert, müsse aber seitens der betroffenen Aufsichten intensiv begleitet werden. Die zuständigen Behörden hätten hier durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 neue Möglichkeiten des Austauschs bekommen.

Zu den Gästen zählte auch der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. Dieser habe für die Kontrolle der gesetzlichen Vorgaben plädiert, um das Entstehen von Glücksspiel- und Wettsucht zu verhindern und die Voraussetzungen für eine wirksame Suchtbekämpfung zu schaffen. „Der Glücksspielmarkt ist reguliert, doch unter Kontrolle ist er noch lange nicht“, so Blienert. Ihm zufolge brauche es unter anderem eine gemeinsame Kraftanstrengung bei der Bekämpfung des terrestrischen Schwarzspiels.

Bild (v. l.): Ute Welty (Moderatorin und Politikjournalistin), Axel Holthaus, Benjamin Schwanke, Sebastian Fiedler, Dr. Jörg Ukrow, Rüdiger Erben, Ronald Benter, Burkhard Blienert und Sven Osthoff tauschten sich in zwei Diskussionsrunden beim Lotto-Talk im Turm zum Status quo des GlüStV 2021 sowie der Zukunft des Glücksspiels aus. © M. El Sauaf