Jahrbuch Sucht: Aktuelle Zahlen

Am 26. April ist das DHS Jahrbuch Sucht 2022 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) erschienen. Danach gingen die Umsätze (Spieleinsätze) auf dem legalen deutschen Glücksspielmarkt im Jahr 2020 auf 38,3 Mrd. Euro zurück (minus 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Als größtes Marktsegment verzeichneten laut DHS die rund 220.000 aufgestellten gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben einen Rückgang des Umsatzes und Bruttospielertrags um 25,5 Prozent auf 17,9 Mrd. Euro bzw. 4,1 Mrd. Euro.

Bruttospielerträge gesunken

Die Bruttospielerträge des regulierten deutschen Glücksspielmarktes erreichten laut DHS im Jahr 2020 ein Volumen von 10,112 Mrd. Euro (minus 8,7 Prozent). Auf dem nicht-regulierten (unerlaubten) Markt wurde ein geschätzter Ertrag von 1,568 Mrd. Euro erzielt (minus 29 Prozent). Die glücksspielbezogenen Einnahmen des Staates aus erlaubten Angeboten lagen 2020 bei 5,341 Mrd. Euro (minus 1,3 Prozent).

Sucht und Corona

„Die Coronapandemie hat die psychische Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland stark beeinträchtigt. Wir wissen aus anderen Krisensituationen, dass Menschen vermehrt Suchtmittel und süchtiges Verhalten nutzen – mit dem Wunsch, Belastungen in schwierigen Zeiten auszugleichen. Daraus lässt sich allerdings nicht schlussfolgern, die Einwohnerinnen und Einwohner von Deutschland wären durch die Coronakrise süchtiger geworden. Dazu ist die Datenlage aktuell noch zu dünn“, sagt Christine Kreider, Referentin für Prävention bei der DHS.