Glücksspiel: So viel Steuereinnahmen wie nie zuvor

Der Staat hat im vergangenen Jahr so viele Steuern aus Glücksspiel eingenommen wie nie zuvor. Darüber berichtet der MDR und beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Die Erträge aus Lotterie-, Sportwett-, Online-Poker- und virtueller Automatensteuer summierten sich 2022 laut MDR bundesweit auf rund 2,42 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2021 entspreche das einem Plus von gut vier Prozent. Seinerzeit hätten die Erträge bei 2,32 Milliarden Euro gelegen.

Grund für den Anstieg seien stark wachsende Steuereinnahmen aus dem Geschäft mit virtuellen Automatenspielen. In diesem Glücksspiel-Bereich hätten die Erträge des Fiskus um 51 Prozent auf 287 Millionen Euro zugenommen. Auffällig sei auch der Anstieg beim Online-Poker um 141 Prozent auf rund 33 Millionen Euro. Die Steuern auf diese Formen des Glücksspiels wurden erstmals 2021 erhoben, als der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat. Mit der Reform wurden virtuelle Automatenspiele, Online-Poker und Online-Casino-Spiele legalisiert.

Bei der traditionellen Lotterie stagnierten die Erträge laut Angaben des MDR auf hohem Niveau. Die Länder hätten demnach rund 1,66 Milliarden Euro an Lotteriesteuer eingenommen. Bei den Sportwetten, dem zweitgrößten Posten, seien die Steuererträge trotz Fußball-Weltmeisterschaft um acht Prozent auf 432 Millionen Euro gesunken.

Die Einnahmen aus den neuen Steuerarten fließen direkt in die Landeshaushalte. Eine Zweckbindung etwa für Suchtberatungen, therapeutische Angebote oder karitative Projekte besteht nicht.

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