Gemeinsamer Kampf gegen Illegale: Lotto-Talk im Turm

Hoch über der Bundeshauptstadt diskutierten bei Lotto-Talk im Turm am 22. Februar 2024 Redner und Gäste aus Politik und Wirtschaft in der Aussichtsetage des Berliner Fernsehturms über aktuelle Themen der Glücksspielbranche. Und hier insbesondere über den Kampf gegen das illegale Spiel. Eingeladen hatten Lotto Niedersachsen, derzeit federführende Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB), und dessen Berliner Büro.

Kampf gegen Illegale und Stärkung der Legalen unabdingbar

Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, und Ronald Benter, Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), waren sich darin einig, dass der Kampf gegen das illegale Glücksspiel bei zeitgleicher Stärkung der legalen Angebote im Sinne des ordnungsrechtlichen Rahmens unabdingbar sei. Nur so könne den Zielen gemäß § 1 GlüStV 2021 entsprochen und ein umfassender Jugend- und Spielerschutz gewährleistet werden. Ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung des Schwarzmarktes und damit zusammenhängender Kriminalität sei die Strafverfolgung. Deshalb wurde für die Aufrechterhaltung der §§ 284 ff. StGB plädiert. Per Live-Schaltung stellte der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, im Interview mit Moderatorin und Politikjournalistin Ute Welty, einen Anstieg der Verfahren im Zusammenhang mit Finanzkriminalität heraus. Geldwäsche sei eine wachsende Herausforderung für die zuständigen Behörden.

Guter, effektiver Austausch wichtig

Das Volumen des illegalen Glücksspielmarkts in Deutschland basiert auf Schätzungen. Niemand kenne das tatsächliche Volumen. Darüber sprach Lotto Niedersachsen-Geschäftsführer Axel Holthaus mit Nadja Wierzejewski, Abteilungsleiterin GGL. „Unsere aktuelle Regulierung führt nicht zu signifikant weniger Kanalisierung“, so Holthaus. Die beiden Talk-Gäste stimmten überein, dass die anstehende Evaluierung des GlüStV 2021 verdeutlichen würde, wie die Schutzmechanismen für umfassenden Spieler- und Jugendschutz insbesondere bei Glücksspielformen mit einem erhöhten Gefährdungspotenzial greifen. Lotto Niedersachsen-Geschäftsführer Sven Osthoff ergänzte: „Für Lotterien sind die regulatorischen Leitplanken für den Spieler- und Jugendschutz seit 75 Jahren eindeutig. Wir freuen uns, dass die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Regelungen evidenzbasiert bewertet werden und so möglichen Fehlentwicklungen begegnet wird.“ Als Fazit des Abends betonte Holthaus: „Wichtig im Kampf gegen das Illegale ist ein guter, effektiver Austausch zwischen allen Akteuren der Glücksspielbranche. Wir alle haben ein Interesse an einem rechtssicheren Raum im Sinne des Spieler- und Jugendschutzes.“

Bild: Bei Lotto-Talk im Turm 2024 tauschten sich (v. l.) Burkhard Blienert, Axel Holthaus, Nadja Wierzejewski, Sven Osthoff, Ronald Benter und Moderatorin Ute Welty aus. © Lotto Niedersachsen Seeger/Sendel