Gaming-Trends 2022: Gaming bringt zusammen

Knapp 9 von 10 Gamern (87 Prozent) spielen zusammen mit anderen – 43 Prozent sogar regelmäßig. Das ist ein zentrales Ergebnis der Umfrage Gaming-Trends 2022 des Digitalverbands Bitkom. Danach spielen zwei Drittel (67 Prozent) Games im Freundeskreis, mit der Familie oder anderen Bekannten privat zu Hause. 58 Prozent spielen mit anderen Menschen im Netz. Dabei kennen laut Umfrage 55 Prozent ihre Online-Spielpartner, 54 Prozent spielen aber online mit Unbekannten. Nur eine Minderheit von 14 Prozent geht zum Spielen noch in Internet- bzw. Gaming-Cafés.

Bitkom-Präsidiumsmitglied Olaf May: „Gaming bringt Menschen zusammen – unabhängig von Geschlecht, Alter, Kultur oder Herkunft. Da Gaming immer größere Teile der Bevölkerung begeistert, werden die Ausprägungen der Spielkultur vielfältiger. Es gibt nicht die eine Gaming-Szene. Wie und was gespielt wird, das ist so divers wie die Menschen selbst.“

Deswegen spielen Gamer

Die Gründe, warum Video- und Computerspiele gespielt werden, sind laut Bitkom so vielfältig wie die Spielerinnen und Spieler selbst. Viele Gamer suchen demnach ganz bewusst die Gesellschaft anderer. Rund die Hälfte (49 Prozent) spielt Video- oder Computerspiele, um mit anderen Menschen Zeit zu verbringen. Jede und jeder Zehnte (10 Prozent) möchte beim Gaming auch neue Menschen kennenlernen. Die meisten spielten einfach, um Spaß zu haben (77 Prozent), heißt es. Weitere Gründe sind Zeitvertreib (66 Prozent der Gamer), Ablenkung (44 Prozent) und Entspannung (35 Prozent). Ebenso der Wunsch nach Erfolgserlebnissen (25 Prozent) sowie der Abbau von Aggressionen (23 Prozent). Für 28 Prozent gehe es bei Video- oder Computerspielen um Wissenserwerb. Ein Viertel (26 Prozent) spielten, um mental fit zu bleiben, und 14 Prozent wollen durch Gaming ihre körperliche Fitness erhalten oder steigern.

Deutlicher Anstieg an Gamern

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Gamer dem Bitkom zufolge noch einmal deutlich angestiegen. Während im Jahr 2019 rund 4 von 10 Menschen in Deutschland (43 Prozent) angaben, zumindest hin und wieder Video- oder Computerspiele zu spielen, ist es heute mit 54 Prozent die Mehrheit der Gesellschaft. Mehr als 37 Millionen Menschen in Deutschland ab 16 Jahren begeistern sich der Umfrage zufolge fürs Gaming.

Die Gaming-Trends zeigen außerdem, dass es erstmals in Deutschland genauso viele weibliche wie männliche Gamer gibt (jeweils 54 Prozent). Die Zahl der Gamer sei demnach besonders zwischen 50 und 64 Jahren gewachsen – von 40 Prozent im vergangenen Jahr auf aktuell 54 Prozent.

Das meistgenutzte Gaming-Gerät bleibt mit 83 Prozent das Smartphone (2021: 84 Prozent). 8 von 10 Spielerinnen und Spielern nutzen es zum Spielen. Andere Geräte verlieren hingegen Spielerinnen und Spieler. So sinkt etwa der Anteil derer, die auf einem Tablet spielen, von 50 Prozent im Vorjahr auf aktuell 45 Prozent. Auf Konsolen spielen insgesamt 82 Prozent der Gamer – 41 Prozent auf einer stationären Spielekonsole, 24 Prozent auf einer mobilen sowie 36 Prozent auf einer hybriden Konsole. Der Konsolenmarkt werde weiterhin von Lieferengpässen beeinträchtigt, merkt der Digitalverband an. Rund 7,6 Millionen Menschen in Deutschland hätten sich in den vergangenen Monaten für den Kauf einer neu herausgebrachten Konsole interessiert – aber nur bei einem Drittel von ihnen (35 Prozent) sei es zum Kauf bzw. zur Bestellung gekommen.

Rückgang bei Zahlungsbereitschaft fürs Gaming

Ein Trend, der laut Bitkom zurückgeht, aber immer noch über dem Vor-Corona-Niveau liege, ist die Bereitschaft für Games zu zahlen. Demnach geben mit 72 Prozent etwas weniger Spielerinnen und Spieler Geld für Gaming aus als noch vor einem Jahr, als es 76 Prozent waren. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) macht In-Game-Käufe und zahlt etwa für die persönliche Ausrüstung oder Grundstücke in einem Spiel. Fast genauso viele (34 Prozent) geben Geld für den Online-Kauf oder den Download von Spielen aus. Auch die Höhe der Summen, die fürs Gaming ausgegeben werden, seien zurückgegangen (aktuell 23 Euro pro Monat, 2021: 26 Euro).

In der repräsentativen Umfrage wurden 1.175 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands telefonisch befragt. Hier geht es zu einer Präsentation der Gaming-Trends 2022.

gamescom 2022 startet

Der Bitkom veröffentlicht die Gaming-Trends jeweils im Vorfeld der gamescom. Die gamescom 2022 startet am heutigen 23. August in Köln vor Ort und online. Die zweistündige Opening Night Live wird ab 20 Uhr live gestreamt und zusätzlich von mehr als 2.000 Gästen in den Kölner Messehallen besucht. Rund 1.100 Ausstellende aus 53 Ländern sind auf einer Fläche von rund 220.000 Quadratmetern zur gamescom angekündigt. Die Koelnmesse freut sich über ein Event, das mit einem Auslandsanteil von 75 Prozent internationaler denn je werde, heißt es vom Veranstalter. Für das Programm sorgen die zahlreichen areas der gamescom sowie das gamescom city festival.

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