DSWV: „GGL muss jetzt einschreiten“

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) wünscht der neuen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) einen erfolgreichen Start in eine neue Ära der Glücksspielregulierung. DSWV-Präsident Mathias Dahms betont, wie wichtig die wirksame Bekämpfung illegalen Online-Glücksspiels für die lizenzierten Sportwettenanbieter ist und hofft, dass die Arbeit der GGL zeitnah Früchte tragen wird: „Die Übernahme der Aufgabe der Bekämpfung des illegalen Markts durch die neue Glücksspielbehörde der Länder ist ein Meilenstein für den deutschen Glücksspielmarkt. Die GGL steht nun vor großen Herausforderungen und wir hoffen, dass sie diese auch bewältigen wird. Der unregulierte Schwarzmarkt hat in den letzten Jahren praktisch ungehindert ein gigantisches Ausmaß annehmen können. Die GGL muss daher jetzt einschreiten und schnellstmöglich einen fairen Markt schaffen.“

Nur Spitze des Eisbergs

Der DSWV verweist auf besorgniserregende Erkenntnisse aus seiner jüngsten Marktstudie. Danach verfügen insgesamt 36 Unternehmen in Deutschland über eine Lizenz für Online-Sportwetten. Hunderte weitere Wettbewerber existierten auch ein Jahr nach Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags noch ohne Lizenz am Online-Markt – und damit in der Regel ohne die nötigen Spielerschutz-Vorkehrungen.

Insgesamt habe der DSWV im Rahmen der Studie 507 in Deutschland illegale Webseiten mit Online-Glücksspielen identifizieren können. Auf 405 davon sei eine Registrierung aus Deutschland problemlos möglich. Doch selbst diese Zahlen seien nur die Spitze des Eisbergs, so der DSWV. „Das tatsächliche Volumen des Schwarzmarkts ist kaum einzuschätzen. Deutlich ist jedoch, dass die Anbieter ohne Lizenz ihren Marktanteil stetig vergrößern, weil sie auch völlig ungehindert im Internet werben können.“

Attraktive Produkte sind nötig

Die GGL plant, dem Schwarzmarkt insbesondere mit Tools wie IP- und Payment-Blocking entgegenzutreten. Nach Ansicht des DSWV ist es jedoch ebenso wichtig, ein für Spieler attraktives legales Angebot zu schaffen. Dahms erklärt: „Das Ziel aller Beteiligten sollte sein, einen sicheren und für Kunden interessanten Markt zu schaffen. Die GGL muss daher dafür Sorge tragen, dass die Lizenznehmer ihren Kunden im legalen Markt attraktive Produkte anbieten können. Durch wirksames Vorgehen gegen illegale Anbieter und ein attraktives Produktangebot im legalen Markt kann die zunehmende Abwanderung von Spielern in den unregulierten Schwarzmarkt tatsächlich gestoppt werden.“

Der Erfolg der GGL werde letztendlich daran gemessen, ob das Ziel einer hohen Kanalisierungsrate erreicht wird. Dies ist der Anteil des legalen Markts am Gesamtmarkt. Der DSVW werde die Behörde auch weiterhin im Rahmen des konstruktiven Austauschs bei ihrer Arbeit unterstützen.