DHS Jahrbuch Sucht 2023 veröffentlicht

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat das DHS Jahrbuch Sucht 2023 veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Bericht bündelt Zahlen und Fakten zu Alkohol, Tabak, illegalen Drogen, Glücksspiel und weiteren drogen- und suchtbezogenen Themenstellungen.

Der Bericht kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass der Alkoholkonsum in Deutschland zu hoch sei. Die DHS fordert alkoholpolitische Maßnahmen für mehr Gesundheit und unterstreicht, dass ein geringerer Alkoholkonsum die Lebenserwartung verlängert. Auch das Rauchen sei nach wie vor weit verbreitet, weshalb ein weiterer Ausbau von Tabakkontrollen und Tabakpräventionen angemessen sei. Unter den illegalen Drogen ist Cannabis die meistkonsumierte.

Starker Zuwachs bei Sportwetten

Die Umsätze (Spieleinsätze) auf dem legalen Glücksspiel-Markt in Deutschland sind laut Bericht 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Prozent auf 53,4 Milliarden Euro angestiegen. Das liege vor allem an einem starken Zuwachs im Segment der Sportwetten (plus 409,6 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro). Der starke Anstieg (im legalen Bereich) sei auf die Legalisierung der Sportwetten im Rahmen des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV 2021) zurückzuführen, der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist.

Bruttospielerträge erneut gesunken

Mit Ausnahme der Sportwetten seien Auswirkungen der Coronapandemie sowohl in Bezug auf Umsätze als auch Bruttospielerträge der Anbieter von Glücksspielen erkennbar. Besonders stark fielen laut Jahrbuch Sucht die Rückgänge in den Segmenten Spielbanken und Geldspielautomaten mit bis zu 59,3 Prozent aus. Die rund 210.000 aufgestellten gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben verzeichneten demnach mit minus 41,4 Prozent einen deutlichen Umsatzrückgang auf 10,5 Milliarden Euro. 2020 waren die Geräte noch der größte Umsatzträger. Mit einem Anteil von 19,6 Prozent belegten sie 2021 nur noch Platz drei, nach Sportwetten (34,1 Prozent) und Angeboten des Deutschen Lotto- und Totoblocks (28,9  Prozent), so die DHS.

Auch die Teilnehmerzahl an Glücksspielen ging laut Jahrbuch Sucht zurück. 2021 haben sich 29,7 Prozent der 16- bis 70-Jährigen an irgendeinem Glücksspiel beteiligt. Dies entspräche einem Rückgang von acht Prozent im Vergleich mit 2019. Bezogen auf einzelne Spielformen seien Spielerinnen und Spieler an Geld- und Glücksspielautomaten mit 33,4 Prozent bzw. 31,5 Prozent am häufigsten von einer glücksspielbezogenen Störung betroffen, gefolgt von Live-Wetten mit 29,7 Prozent.

Weitere Zahlen und Fakten aus dem Bericht der DHS finden Sie hier.