Dehoga: Umsatzschere geht weit auseinander

In weiten Teilen der Gastgewerbe-Branche wächst dank der steigenden privaten wie touristischen Nachfrage die Zuversicht. Die Lage der nicht-touristisch geprägten Betriebe bleibt dagegen angespannt. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga Bundesverband) hervor. 2.650 gastgewerbliche Unternehmen beteiligten sich laut Dehoga vom 3. bis zum 8. Juni daran.

Umsatzverlierer und -gewinner

Danach melden 43 Prozent der Betriebe im Mai bessere Umsätze als im Mai 2019. Diesen stünden allerdings 57 Prozent gegenüber, die niedrigere Umsätze als im Vorkrisenzeitraum verzeichnen. Die Schere zwischen Umsatzverlierern und Umsatzgewinnern gehe weit auseinander, betont der Verband. 22,8 Prozent der Betriebe berichten von Umsatzzuwächsen von 20 Prozent und mehr. 33,7 Prozent der Betriebe kämpften hingegen mit Einbußen von 20 Prozent und mehr. Im Durchschnitt lagen die Umsätze im Mai nur noch 0,6 Prozent unter dem Vorkrisenwert. „Der Wert spiegelt allerdings nicht die kostenbedingte Preisentwicklung seit 2019 wider“, so Dehoga-Präsident Guido Zöllick (Foto).

Zugleich mache die Entwicklung im Mai Mut. Zöllick: „Der Mai-Wert ist der beste Wert, der in einer monatlichen Dehoga-Umfrage seit Beginn der Pandemie im März 2020 festgestellt wurde, auch wenn er nur die nominale Veränderung abbildet.“ Die Branchenentwicklung verlaufe allerdings nicht einheitlich. „Betriebe in Feriendestinationen und touristisch attraktiven Städten berichten von einer guten Nachfrage. Im Gegensatz dazu zieht das Geschäft in Betrieben, die von Businessreisenden, Firmen-Veranstaltungen und Kongressen leben, nur langsam wieder an“, erklärt Zöllick.

Explodierende Preise als Stressfaktor

Größte Sorgen bereiten den Betrieben den Umfrage-Ergebnissen zufolge die explodierenden Preise für Lebensmittel und Energie. Wie bereits im April stünden die steigenden Energiekosten (85,6 Prozent), die höher werdenden Lebensmittelpreise (85,4 Prozent) und Personalkosten (67 Prozent) beim Ranking der Belastungen ganz oben. 61,4 Prozent der Betriebe beklagten zudem einen akuten Mitarbeitermangel.

Zöllick fordert daher verlässliche Perspektiven für die Branche. Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe müsse gestärkt werden. In dem Zusammenhang bekräftigte er die Forderung des Dehoga nach einer dauerhaften Geltung der Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants.

Aktuellen Medienberichten zufolge, darunter das Handelblatt, hat sich die Regierung zumindest schon auf eine Verlängerung der reduzierten Gastro-Mehrwertsteuer geeinigt. Offen sei, ob es zu einer dauerhaften Senkung auf sieben Prozent komme oder ob wieder eine Befristung der Maßnahme erfolge.

Bild: © Dehoga Bundesverband/Svea Pietschmann