Curaçao: Illegale Anbieter unter Druck

Der niederländische Minister für Rechtsschutz, Sander Dekker, hat einen Aktionsplan gegen illegale Online-Glücksspiel-Anbieter, die von der Karibikinsel Curaçao aus operieren, vorgestellt. Das berichtet igamingbusiness.com.

Dekker habe das Problem des illegalen Spiels auf Curaçao im niederländischen Parlament angesprochen und dabei auf einen Artikel des Mediums „Follow the Money“ Bezug genommen. Der Artikel geht davon aus, dass derzeit 12.000 illegale Glücksspiel-Seiten von Curaçao aus betrieben werden, was 40 Prozent des weltweit illegalen Glücksspiels ausmacht.

Die Niederlande und Curaçao haben igamingbusiness.com zufolge vereinbart, dass die Insel eine unabhängige Regulierungsbehörde bekommen soll, die Lizenzen ausstellen und entziehen darf. Die Behörde soll auch Geldbußen verhängen und Steuern eintreiben dürfen. Ferner wird die Behörde beauftragt sicherzustellen, dass die auf der Insel ansässigen Glücksspiel-Anbieter auch die Gesetze im Ausland befolgen, sofern sie dort tätig sind.

Das Problem des illegalen Spiels auf Curaçao beruht Dekker zufolge auf dem dortigen Rechtssystem. Dies ermögliche es Glücksspielanbietern, die relativ geringe Zahl an sogenannten Master-Lizenzen, die von den Behörden von Curaçao ausgegeben wurden, als White-Label-Lizenzen anderen Glücksspielanbietern auszustellen, ohne dass staatliche Stellen diesen Prozess noch einmal überprüfen.

Die zum Königreich der Niederlande gehörige Karibikinsel Curaçao gilt als Steueroase und Paradies für Online-Glücksspiel-Firmen. Von Curaçao aus gehen illegale Anbieter weltweit auf Kundenfang, auch in Deutschland. In den Niederlanden ist seit Anfang 2021 ein neues Glücksspielgesetz in Kraft, das Online-Casinos und Sportwetten zum ersten Mal legalisiert. In diesem Zusammenhang verstärken auch die Niederlande ihr Engagement gegen illegales Glücksspiel.

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