Casino-Streams: Spielbanken fordern mehr Kontrolle

Anfang des Jahres ging die Gemeinsame Glücksspielbehörde (GGL) in Halle an den Start, um im Auftrag aller Bundesländer die Aufsicht und Genehmigung von Online-Glücksspielangeboten zu ordnen. Der Deutsche Spielbankenverband (DSbV) mahnt in diesem Zusammenhang mehr Augenmerk auf junge Menschen und sogenannte „Casino-Streams“ an, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

„Das Augenmerk von Politik und Öffentlichkeit richtet sich primär darauf, den deutschen Online-Glücksspielmarkt insgesamt zu regulieren. Doch wir müssen den Blick besonders auch auf Jugendliche richten. Politik und Behörden müssen aufmerksam sein gegenüber Casino-Streams, damit sie auch das Nutzerverhalten der jungen Generation auf dem Schirm haben“, fordert Kerstin Kosanke (Foto), Präsidentin des DSbV.

Sie verweist auf die veränderte Nutzung der Medien durch Jugendliche: „Für Jugendliche spielt lineares Fernsehen kaum noch eine Rolle. Sie nutzen Online-Portale oder einen Streaming-Dienst wie Twitch, der immer mehr auch Glücksspiel, Slotmaschines, Roulette oder Würfelspiele präsentiert.“

Weiter warnt Kosanke davor, die Digitalisierung des Glücksspiels aus den Augen zu verlieren. Dabei bezieht sie sich auf eine Studie des Verbraucherschutzvereins Berlin/Brandenburg (2022). Danach gaben 22,5 Prozent der befragten Jugendlichen an, schon einmal in einem stationären oder Online-Casino gespielt zu haben. Weitere 12 Prozent derer, die zuvor noch nie in einem Online-Casino oder einer Spielhalle waren, könnten sich vorstellen, dies nachzuholen. Besonderes Interesse zeigten die Jugendlichen, die bereits Casino-Streams auf Twitch verfolgt haben. Dabei fehlt laut der Studie die Kenntnis der rechtlichen Situation. Angesichts dieser Zahlen „reiche ein Hinweis auf sicheres Glücksspiel in der Spielbank im Wettbewerb mit den von Jugendlichen genutzten Casino-Streams nicht aus“, so Kosanke.

Foto: © DSbV