Bundesregierung: Keine Zahlen zum illegalen Spiel

Dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) liegen keine Zahlen zu illegal aufgestellten Geldspielgeräten vor. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Schriftliche Anfrage von Gitta Connemann (MdB, CDU) hervor.

Auch zu den legal aufgestellten Geldspielgeräten gibt es laut BMWK keine offiziellen Zahlen. Verwiesen wird jedoch auf die Schätzzahlen, welche die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) seit 2014 jährlich herausgibt. Demnach ist die Zahl der Geldspielgeräte von 269.000 in 2014 auf 180.000 in 2022 gesunken.

Im Bezug auf illegale Automaten nennt das Ministerium keine Zahlen. Ferner gebe es keine offizielle Definition zur Berechnung einer Kanalisierungsquote. Verwiesen wird jedoch auf die Branchenstudie „Entwicklung der Kanalisierungsquote des gewerblichen Automatenspiels in Deutschland“. Das BMWK könne die Datengrundlage und Abschätzungen der Studie jedoch nicht bewerten. Die Studie entstand im Auftrag des Verbands der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) unter der Federführung von Prof. Justus Haucap und wurde im vergangenen Jahr veröffentlicht. Darin wird die Kanalisierungsquote des gewerblichen Geldspiels 2022 mit nur noch 54 bis 70 Prozent beziffert, ein neuer Tiefstand. Im Gegenzug betrug der Schwarzmarktanteil laut Studie 30 bis 46 Prozent.

Gitta Connemann ist die Bundesvorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT. Beim „Fachtag Spielfreude“ des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) im vergangenen Jahr forderte sie mit Blick auf den Kampf gegen das illegale Spiel: „Politik muss klüger werden“. Die CDU-Abgeordnete betonte dabei außerdem den großen Beitrag der Branche zum Spielerschutz. Enttäuscht zeigte sie sich darüber, dass die Spielverordnung von 2014 „ganz offensichtlich ihr Ziel verfehlt hat”.

Bild: Gitta Connemann beim „Fachtag Spielfreude“.