Bundesdrogenbeauftragter: Werbung einschränken

Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert (SPD), will Werbung für Sportwetten einschränken. Er unterstützt damit die Linie seines Parteifreunds Ulrich Mäurer, der als SPD-Innensenator in Bremen alle 32 Sportwettbüros in der Hansestadt schließen will.

Reklame für suchtgefährdende Angebote sei nie etwas Sinnvolles, sagt Blienert gegenüber der Ippen-Media-Gruppe. Zudem sei es eine „ganz schlechte Entwicklung“, dass Werbung und Sponsoring im Profifußball inzwischen eine so dominante Rolle hätten. Mit Blick auf die Fußball-WM im November in Katar fordert Blienert: „Ein Verbot der Fernseh-, Rundfunk- und Internetwerbung vor 21 Uhr, wie dies für Onlinecasinos der Fall ist.“

Diese harte Linie wird jedoch nicht überall in der Politik geteilt. „Das ist großer Käse“, äußert der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) in games & business zu den Bestrebungen seines Innenminister-Kollegen Ulrich Mäurer, Werbung für Sportwetten grundsätzlich zu verbieten.

Laut Beuth läuft diese Forderung Mäurers dem Geist des 2021 mühsam unter den Bundesländern ausgehandelten Glücksspielstaatsvertrags zuwider. „Das ist ein Beispiel für den nicht gelebten Geist der vertraglichen Einigung der Länder. Im Glücksspielstaatsvertrag steht das Gegenteil. Mir ist auch keine gesetzliche Regelung bekannt, die Sportwettanbietern die Werbung für Sportwetten gänzlich verbieten sollte. Außerdem wollen wir doch eigentlich alle, dass – wenn schon gespielt wird – dann bitte im legalen und regulierten Markt. Wie aber soll der Spieler das Angebot denn finden, wenn der Anbieter keine Werbung machen darf?“

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Foto: © Sucht- und Drogenbeauftragter/ Thomas Ecke