Blienert fordert enge Grenzen für Glücksspielwerbung

In einer Studie des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert sprachen sich zwei Drittel der Befragten für ein Sponsoring-Verbot für Sportwetten und Alkohol beim Fußball aus. Drei Viertel fordern ein vollständiges Werbeverbot für Tabakprodukte. Dieses Stimmungsbild war unter anderem Thema der neuen Veranstaltungsreihe „Debatte (ge)SUCHT“ am 24. April 2023. Blienert hatte zum Auftakt seiner neuen Reihe Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Werbung und Industrie eingeladen und mit ihnen über Werbung für Alkohol, Tabak und Glücksspiel diskutiert.

Tabak, Alkohol und auch Sportwetten zu präsent im öffentlichen Raum

„Die Überpräsenz von Großflächenwerbung für Alkohol, für Tabak und E-Zigaretten an Kiosk und Tankstelle sowie für Glücksspiel im Fernsehen ist eine Großbaustelle der deutschen Verbraucherschutz-, Jugend- und Gesundheitspolitik“, macht Blienert in einer Mitteilung im Nachgang der Veranstaltung deutlich. Tabak, Alkohol und auch Sportwetten seien zu präsent im öffentlichen Raum. „Es muss Schluss sein mit dem Bierwerbespot bei der Fußballübertragung oder dem Logo auf der Sponsorenwand!“, so sein Appell. „Diese Änderung werde ich vorantreiben!“ Die große Mehrheit der Bevölkerung wolle keine Alkoholwerbung mehr. Sie fordere vielmehr einen Stopp jedes Sponsorings für Tabakprodukte oder durch Sportwettenanbieter beim Fußball. „Das darf die Politik doch nicht länger ignorieren“, betont Blienert.

Gerade das Argument vom „mündigen Bürger“, der frei sei, auf Werbung zu reagieren oder nicht, überzeugt laut Blienert hier nicht. „Alkohol, Tabak und Glücksspiel sind ja gerade keine Produkte wie ein Lippenstift oder das neueste Smartphone. Sie bergen immer das Risiko, die Kontrolle zu verlieren, abhängig zu werden.“ Zumindest dort, wo Werbung auch Jugendliche erreicht, müssten bei diesen Produkten ganz enge Grenzen gesetzt werden, so sein Credo. „Werbung für Alkohol, Tabak und Glücksspiel muss stark reguliert werden!“

Bild: © Sucht- und Drogenbeauftragter/ Thomas Ecke