bet-at-home: Weitere Entlassungen

Im April 2022 hatten 65 Mitarbeiter bet-at-home.com verlassen müssen. Nun trennt sich der Online-Glücksspielanbieter an seinem Standort Linz von weiteren 45 Beschäftigten. Das berichtet die Kronen Zeitung.

„Die Mitarbeiter sind mit uns durch dick und dünn gegangen, es hat auch nichts mit mangelnder Leistung zu tun“, sagt Marco Falchetto, der vor fünf Monaten den Chefsessel bei bet-at-home.com übernommen hat. 45 Mitarbeiter würden beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet und innerhalb der nächsten Monate das Unternehmen verlassen. „Es tut mir weh, aber diese radikalen Maßnahmen sind notwendig, um wieder ins Wachstum zu kommen“, sagt Falchetto. Die Mitarbeiterzahl reduziert sich laut Angaben der Kronen Zeitung nach den Entlassungen in diesem Jahr auf etwa 120.

Auf die Erfolgsspur will bet-at-home.com zurückfinden, indem die Software-Bereiche an einen Dienstleister ausgelagert werden. Der Fokus soll künftig verstärkt auf Marketing und Kundenbeziehungen liegen. „Wir haben von A bis Z alles selbst gemacht, aber wir messen uns mit großen globalen Konzern, die für diese Technologieaufgaben mehrere tausend Mitarbeiter haben“, erklärt Falchetto. Einen Sozialplan werde es – wie schon beim letzten Personalabbau – nicht geben. „Es trifft relativ viele IT-Mitarbeiter, die finden garantiert etwas“, meint der Manager mit Blick auf den hohen Bedarf nach Software-Spezialisten.

bet-at-home.com sieht sich in Österreich seit einiger Zeit mit regulativen Schwierigkeiten konfrontiert und hat sein Online-Casino-Angebot im Land abgeschaltet. Hintergrund ist ein negatives Urteil des Obersten Gerichtshofes in Österreich gegen eine maltesische Konzerngesellschaft, die zu bet-at-home.com gehört. Auch in der Schweiz musste bet-at-home.com kürzlich einen herben Rückschlag hinnehmen. Die Interkantonale Geldspielaufsicht Gespa hatte eine Sperrverfügung (Netzsperre) erlassen, gegen die das Unternehmen Rechtsmittel eingelegt hat. Das Schweizer Bundesgericht hat die Beschwerde letztinstanzlich zurückgewiesen.