Automatenwirtschaft: Umsatzeinbruch um 45 Prozent

Die Unternehmen der deutschen Automatenwirtschaft haben insgesamt einen Umsatzeinbruch um 45 Prozent zu verzeichnen – in absoluten Zahlen um 2.300 Mio. € auf 2.800 Mio. € (2020). Das ist das Ergebnis der aktuellen Wirtschaftsstudie von Dr. Günther Vieweg. Die Studie trägt in diesem Jahr den Titel „Die Deutsche Automatenwirtschaft, Lage 2020 – Entwicklung 2021 – Perspektive 2022, Fehlgeleitete Regulierung konterkariert Kanalisierungsauftrag“. Sie wurde am 24. Januar auf der Webseite des IFH Köln (Institut für Handelsforschung) veröffentlicht.

Wie aus der Studie weiter hervorgeht, muss unter der Annahme, dass es keinen weiteren bundesweiten Lockdown geben wird, von einem Umsatzminus im Bereich der Aufstellunternehmen von etwa einem Drittel auf 1.900 Mio. € für 2021 gegenüber 2020 ausgegangen werden.

Der Gerätebestand ging ausgehend von 2014 (269.000 Geldspielgeräte) von Jahr zu Jahr signifikant zurück, insgesamt um ein Fünftel auf 210.000 Geldspielgeräte (2020). Aktuell befinden sich in Spielhallen 140.000 Geldspielgeräte (2019: 150.000) und in der Gastronomie 70.000 Geldspielgeräte (2019: 75.000) im Markt. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Minus um 15.000 Geldspielgeräte. Für 2021 wird ein weiteres Minus von rund 20 Prozent auf 170.000 Geldspielgeräte befürchtet. Dies entspricht einer rechnerischen Kapazität des gewerblichen Automatenspiels von 63 Prozent verglichen mit 2014. Empirische Untersuchungen und Modellrechnungen hatten frühzeitig darauf hingedeutet, dass der Glücksspielstaatsvertrag 2012 (Mindestabstandsgebot und Verbot von Mehrfachkonzessionen) einen Abbau von 50 Prozent bis 60 Prozent aller Geldspielgeräte erzwingen würde. Demnach ist auch in den nächsten Jahren in einem mittleren Szenario noch ein weiterer Rückgang auf 120.000 Geldspielgeräte zu erwarten.

Die Wirtschaftsstudie enthält in gewohnter Form Datenmaterial zu den aufgestellten und abgesetzten Geräten, Umsätzen sowie Vergnügungssteuern. Als zentrale Einflussfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung der Automatenbranche nennt die Studie (1) die 6. Verordnung zur Änderung der SpielV, (2) den Glücksspielstaatsvertrag 2012 und dessen Neuregulierung 2021 i.V.m. den spielhallenbezogenen Länderregelungen sowie (3) die seit März 2020 andauernde Corona-Pandemie. (Quelle: VDAI)

Die Studie ist hier abrufbar.