hr-Sendung „7 Tage in der Spielhalle“: Christoph Schwarzers Motivation

In der Spielhalle von Automatenunternehmer Christoph Schwarzer ist die Reportage des Hessischen Rundfunks (hr) „7 Tage in der Spielhalle“ gedreht worden. Autorin Anne-Katrin Eutin lernte in „Blacky’s Playhouse“ in Oberursel Menschen kennen, die sie dort dem Klischee nach nicht vermutet hätte. Sie hat mit Christoph Schwarzer, Mitarbeitenden und Gästen diskutiert.

Schwarzer erklärt im Film seine Motivation, bei sich drehen zu lassen, so: „Wir werden oftmals am Rand der Gesellschaft angesiedelt. Darum ist es am besten, wenn man es selbst erleben kann, was in einer Spielhalle passiert. Und darum soll es hier ja gehen. Neutral darüber berichten.“ Schwarzers Hauptargument und Forderung gegenüber Kritikern: „Es ist gut, dass es bei uns Spielerschutzkontrollen gibt. Wenn es die Spielerschützer aber wirklich ehrlich meinen mit dem Spielerschutz, dann müssen sie die legalen, staatlich konzessionierten Anbieter wie uns schützen und unterstützen. Und sie müssen vor allem die illegalen Anbieter bekämpfen.“

Abseits von Klischees

Schwarzer verweist außerdem auf die Pflichten und Verantwortlichkeiten als legaler Automatenunternehmer und auf die Einnahmen von Kommunen und Finanzämtern durch die Automatenunternehmen. Es ärgere ihn, mit Illegalen über einen Kamm geschoren zu werden, so Schwarzer. Er wünscht sich, dass Politik und Öffentlichkeit hier differenzieren. Das Format dieser Sendung sei eine Möglichkeit, das „in die richtigen Kanäle zu bringen“.

In der Reportage kommen auch Mitarbeitende und Gäste zu Wort. Eingegangen wird unter anderem auch auf Spielerschutzmaßnahmen wie die Spielersperrdatei OASIS und Zwangspausen bei Automaten. Oder auch dass der Automat nach 3 Stunden auf null gestellt wird.

Eine der zahlreichen Erkenntnisse der Reporterin: „Ich habe mit ganz vielen Leuten in der Spielhalle gesprochen, die so gar nicht ins Klischee passen: ein pensionierter Beamter mit seiner Frau, zwei junge Freundinnen in hipper Kleidung, eine Familienmutter.“

„Ich möchte ernst genommen werden“

games & business hat mit Christoph Schwarzer über die Reportage in seiner Spielhalle gesprochen. „Das ist der richtige Weg für mich“, betont Schwarzer. „Wenn wir auf unsere Bedürfnisse aufmerksam machen wollen, müssen wir zeigen, wer wir sind und was wir machen.“ Schwarzer verstehe sich als Multiplikator, damit Öffentlichkeit und Entscheidungsträger die legalen Automatenunternehmen als verantwortungsbewusste Unternehmer kennenlernen, wie er uns gegenüber betont. Mit allem, was an Pflichten und Abgaben dazu gehöre. „Als solcher möchte ich ernst genommen werden“, so Schwarzer. „Ich habe nichts zu verbergen. Das ist mein Beitrag gegen das Schwarz-Weiß-Denken und gegen Klischees.“

Mittlerweile kommen auch die ersten Reaktionen aus der Branche. Der Film stelle die Branche relativ neutral dar und sei nicht tendenziös gestaltet. Er rücke auch einige Vorurteile gerade, heißt es etwa vom Hessischen Münzautomaten-Verband.

Die Sendung aus der Reihe „7 Tage“ wird unter dem Titel „7 Tage in der Spielhalle“ am Sonntag, 29. Mai 2022 um 18.30 Uhr im hr-Fernsehen gesendet. Sie ist bereits jetzt über die ARD-Mediathek hier zu sehen.